Die Zukunft von Schloss Eller

Eller: Bald eröffnet im Bootshaus am Schloss die erste Ausstellung. Angedacht ist ein Café im Pferdestall.

Düsseldorf. Im Spätherbst will Heinrich Pröpper, Chef der IDR und Hausherr des 30 Hektar großen Areals rund um Schloss Eller, das Heimatmuseum eröffnen. Es liegt im Außenbezirk des Wirtschaftshofs und diente einst als Forsthaus und als Dependance des Gartenamts. Hinter denkmalgeschützter Fassade wurde es entkernt. Im Erdgeschoss gibt es hundert Quadratmeter Ausstellungs- und Depotfläche, für die Geschichte von Eller. Ins Obergeschoss zieht die Schloss-Verwaltung ein. Was mit den Häusern im Wirtschaftshof westlich vom Schloss geschieht, ist noch unklar. Allzu viele Probleme gibt es mit dem alten Gemäuer, das von außen so verlockend romantisch aussieht.

Wenn es nach den Politikern im Rathaus Eller ginge, wären die Bauten rund ums Schloss längst in Angriff genommen worden. Immer wieder fordern die Bezirksvertreter einen Zeit- und Nutzungsplan für die Immobilien am Schlossgraben. Beim Rundgang erklärte Heinrich Pröpper im WZ-Gespräch, warum er diese Wünsche nicht so schnell erfüllen kann.

"Der Wirtschaftshof entstand 1902 bis 1906 für die Unterbringung des Personals, der Pferde und später der Autos. Das Bootshaus besaß zwei Anlegestellen ins Tiefgeschoss. Aber all diese Bauten stehen im Grundwasser. Durch eine unglückliche Dachsanierung vor 30 Jahren dringt außerdem Feuchtigkeit durch alle Dächer ein. Die Gebäude stehen also unten wie oben permanent im Wasser."

Von außen sehen all diese zweigeschossigen Nebengebäude mit ihren Erkern, Giebeln, Treppen und Rundtürmchen betont malerisch aus. Das Zierfachwerk trägt zum pittoresken Eindruck bei. Der ehemalige Gutshof steht daher mitsamt Bootshaus, Park, Portal und Uferbefestigung am Schlossgraben unter Denkmalschutz. Aber ob diese Gebäude tatsächlich zu Appartements umgebaut werden können, wie ursprünglich geplant, ist nach Auskunft von Pröpper ungewiss.

Denkmalschützer Jörg Heimeshoff spricht vom "romantischen Aspekt historischer Architektur", Pröpper äußert sich direkter: "An den Fassaden ist nichts Echtes, es handelt sich um normale Ziegelbauten, die der damalige Eigentümer von Krüger im Stil englischer Landhäuser mit mit schwarz gestrichenen Brettern verkleiden ließ. Es ist alles Schau, wie eine Hollywood-Kulisse. Und im Innern ist es feucht."

Immerhin hat der Pferdestall originale Gussstahl-Stützen und alte Fliesen auf dem Boden und im Gewölbe. Pröpper lobt den "wunderschönen Raum mit den Decken wie im Kaiserreich", aber er klagt über den Stahl: "Die Träger sind so verrostet und aufgequollen, dass sie die Decken kaum noch tragen. Noch knobeln wir mit den Denkmalschützern, wie wir sie erhalten können."

Besonders gut gefällt Heinrich Pröpper der stattliche, hölzerne Handlauf, der vom Erdgeschoss des Turmhauses ins erste Obergeschoss führt. Er bleibt auf jeden Fall erhalten.

Und die Nutzung? Denkmalschützer Jörg Heimeshoff erklärt, ihm sei im Wirtschaftshof alles recht, wenn nur die Gebäude nicht zusammenbrechen. Er könne sich auch die Entfernung von Zwischenwänden vorstellen. Eine Nutzung nur für Appartements sei nicht zwingend notwendig. Im Pferdestall etwa sei ein Café oder ein Laden denkbar, wenn nur die Standsicherheit der Decke gewährleistet sei. Er stehe mit Pröpper in ständigem Kontakt.