Brauchtumsfeiern in Düsseldorf-Kalkum St. Martin muss vor dem Schloss bleiben

Düsseldorf · Der beliebte Martinszug durch Kalkum findet am 9. November erneut in abgewandelter Form statt.

Die Zwillingsbrüder Ingo und Guido Hoffmann werden wieder die Rolle des Bettlers und St. Martins übernehmen.

Foto: Anne Orthen (ort)

(hal) Der Martinszug in Kalkum ist einer der ältesten und schönsten Züge in der Region. Mehr als 2000 Kinder, Eltern und Großeltern, so viele Menschen wie Kalkum Einwohner hat, reihen sich in jedem Jahr in ihn ein. Das liegt besonders an dem attraktiven Zugweg. Rund drei Kilometer führt dieser durch den historischen Ortskern mit den engen Gassen, in dem viele Häuser unter Denkmalschutz stehen und für den Martinstag mit Kerzen und Laternen festlich geschmückt werden.

Der Zug, der von vier Musikkapellen begleitet wird, startet am Samstag, 9. November, um 17 Uhr an der Unterdorfstraße 1. Mit der Organisation des Festes ist seit Wochen das Martinskomitee unter der Leitung von Friedhelm Brücker mit den Vorbereitungen beschäftigt. Unterstützung erhält es von weiteren Institutionen aus dem Dorf. So übernimmt die Freiwillige Feuerwehr den Ordnungsdienst und das Tambourcorps sorgt für Musik.

Seit mehr als fünfzig Jahren endet der feierliche Zug, der 1909 erstmals organisiert wurde, eigentlich im Innenhof von Schloss Kalkum, wo dann vor der besonderen Kulisse die Mantelteilung durchgeführt wird. Das ist aber zurzeit aufgrund von Bauarbeiten nicht möglich. Deshalb wird, wie schon im letzten Jahr, St. Martin seinen Mantel im Schlosspark vor dem englischen Tor teilen.

Voraussichtlich auch in den nächsten Jahren wird der Innenhof nicht zugänglich sein, denn das Schloss soll in ein Wohngebäude umgewandelt werden. Einer entsprechenden Bauvoranfrage hat die Bezirksvertretung vor einem Monat zugestimmt. Der Baubeginn könnte im Herbst 2025 sein. Die Bauzeit wird mit gut zwei Jahren veranschlagt. Danach könnte der Martinszug wieder im Schloss-Innenhof enden, denn vertraglich wurde festgelegt, dass dieser mehrmals im Jahr für Veranstaltungen wie das Martinsfest und die Eröffnung des Schützenfestes von der Öffentlichkeit genutzt werden kann. Auch der 19 Hektar große Park bleibt künftig für die Bürger geöffnet – nur nicht in den Nachtstunden.