Mitarbeiterstärke verdoppelt Zusätzliche Stellen beim Ordnungsdienst sollen 2024 besetzt sein
Düsseldorf · Insgesamt 150 neue Ordnungskräfte, davon 100 zusätzliche Stellen für den Ordnungs- und Servicedienst (OSD) – das sind doppelt so viele wie zuvor. Diese erhebliche Aufstockung des Personals hatte Stephan Keller (CDU) während seiner Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt versprochen.
Nun sieht es so aus, als wäre dieses Ziel tatsächlich bald erreicht. 2024 sollen alle zusätzlichen Stellen besetzt sein, sagte Keller, sogar ein Jahr früher als geplant. Das ist keine Selbstverständlichkeit angesichts der Personalnot in der Stadtverwaltung, mehr als zehn Prozent aller Stellen sind dort vakant.
„Es ist ein Kraftakt“, sagt Sebastian Veelken, Leiter des Düsseldorfer Ordnungsamtes, über die Suche nach Nachwuchs. Um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, habe man die Suche ausgeweitet, schreibe nicht nur Stellen aus, sondern gehe auch direkt auf mögliche Bewerber zu, sagt Veelken. Einen großen Teil der neuen Ordnungskräfte werden auch eigene Auszubildende ausmachen, die übernommen werden. 30 Azubis hat das Ordnungsamt derzeit, 15 weitere beginnen im September.
Den Ordnungs- und Servicedienst hat Holger Körber, heute Leiter der Außendienste, vor 25 Jahren mit aufgebaut, um Ordnungswidrigkeiten zu ahnden, für die zuvor die Polizei zuständig war. Zunächst war dies als einjähriges Projekt mit 24 Angestellten angesetzt, doch bereits nach wenigen Monaten sei klar gewesen, dass man den OSD nicht wieder abschaffen werde, so Körber. Stattdessen sei er immer weiter gewachsen. Den OSD aufzubauen, sei eine der „wichtigsten Entscheidungen, die die Stadt in den letzten Jahrzehnten“ getroffen habe, sagt Oberbürgermeister Keller.
Die Kräfte des Ordnungsdienstes, die zuvor nur in zivil unterwegs waren, sind vor 25 Jahren erstmals mit Uniformen ausgestattet worden. Sie sind wegen Lärmbelästigungen im Einsatz, bei Großveranstaltungen wie Karneval und an Silvester, übernehmen Evakuierungen bei Bombenentschärfungen, aber auch Hilfeleistungen nach Unwettern wie dem Sturm Ela.
Die Einsatzkräfte gehen zusammen mit der Polizei zudem Streifen in der Altstadt und waren für die Einhaltung der Corona-Regeln zuständig, etwa auf der Straße und in Gaststätten. Das sei eine „absolute Sondersituation“ gewesen, sagt Sebastian Veelken. „Da waren unsere Leute an vorderster Front gefordert.“
Die Verkehrsüberwachung, die ebenfalls dem Ordnungsamt angehört, kann auf eine 65-jährige Geschichte zurückblicken. 1958 begann die Verkehrsüberwachung mit zwei Kontrolleuren ihren Streifendienst, der erste Blitzer wurde 1992 eingeführt. Heute sind rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig im Einsatz, auch hier wurde Personal aufgestockt. Zum 25-jährigen Bestehen des OSD und dem 65. Geburtstag der Verkehrsüberwachung präsentierten sich die Außendienste am Mittwoch auf dem Marktplatz – unter anderem mit Hundevorführungen und Rauschbrillen, die verschiedene Alkoholisierungsstufen simulieren.