Messe für Start-ups Künstliche Intelligenz bei „Digital Demo Day“ im Fokus

Düsseldorf · Bei der Technologie-Messe für den Mittelstand und Start-ups präsentierten sich über 300 junge Unternehmen. Für Gründer gab es gute Nachrichten.

Die Gründerinnen Mareike Awe und Alice Martin (v.l.) sprachen über Medizin und Technologie.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wird Künstliche Intelligenz deinen Arzt ersetzen?“ So lautete der Titel einer der Veranstaltungen auf dem Digital Demo Day, der am Donnerstag auf dem Areal Böhler junge und etablierte Unternehmen, Investoren und Interessierte zusammenbrachte. Bei der siebten Auflage der Messe mit 4000 Besuchern lag der Fokus auf KI.

Johannes Jacubeit, Arzt und Gründer des Start-ups Sonia Solutions, sagte bei seinem Vortrag, dass Innovationen im Gesundheitsbereich – den sogenannten Health-Tech-Start-ups – immer wichtiger würden. Auf der Messe, die sich auf Gründungen aus dem Technologiebereich spezialisiert hat, gehörte Medizin zusammen mit Nachhaltigkeit und Forschung aus NRW zu den Schwerpunkten. KI spiele eine große Rolle in der Entwicklung von Medikamenten, so Jacubeit. Was sie aber nicht könne: Mitgefühl zeigen, operieren und den Überblick im Wartezimmer behalten.

Auch Mareike Awe und Alice Martin, zwei Ärztinnen aus Düsseldorf, haben sich mit ihren Unternehmen auf „Health Tech“ spezialisiert. Ihre Gründungserfahrungen diskutierten sie auf der Bühne. „Ärzte haben oft keine Zeit“, sagte Awe, die das Start-up Intumind gegründet hat. Es entwickelt Programme, die dabei helfen sollen, abzunehmen. Auch Martin, die gemeinsam mit drei weiteren Ärzten das Start-up Dermanostic gründete, sieht Zeit als wichtigen Faktor. Ihre Kunden laden Fotos von Hautproblemen hoch und füllen einen Fragebogen aus. Die Hautärzte, die die Bilder später bewerten, hätten dadurch mehr Zeit für die Patienten.

Zwischen den Bühnen präsentierten sich 301 Start-ups, mehr als ein Viertel davon aus dem Ausland. „Unsere Region entwickelt sich immer mehr zu einem Standort für Start-ups aus dem Ausland“, sagte Mit-Veranstalter Peter Hornik vom Digihub Düsseldorf/Rheinland.

Als eine der berühmtesten Gründerinnen des Events sprach die ehemalige Tennisspielerin Ana Ivanovic mit Moderator Amiaz Habtu, der auch durch die Sendung „Höhle der Löwen“ führt, über die Gründung ihrer Kosmetik-Marke Natural Performance. Der Sport habe ihr geholfen, Geduld und Widerstandskraft zu trainieren, bei den Sponsoren habe sie sich Unternehmertum abgeschaut. Ihr Mann Bastian Schweinsteiger nutze die Produkte, war aber nicht in Düsseldorf dabei.

Für neue Gründer gab es gute Nachrichten. Staatssekretärin Silke Krebs vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie kündigte an, das Gründungsstipendium NRW um drei Jahre zu verlängern. Zudem werde es von 1000 Euro auf 1200 Euro monatlich aufgestockt und könne bei Geburt eines Kindes um drei Monate verlängert werden. Gründer, die Elterngeld beziehen, könnten das Stipendium nun außerdem für ein Jahr aussetzen. Wollen neue Gründer nächstes Jahr zur Messe, müssen sie sich umgewöhnen. Das Event heißt ab 2024 „Future Tech Fest“.