Einrichtungen des SKFM in Düsseldorf-Garath 60-Jahr-Feier am Wittenberger Weg

Düsseldorf · Der SKFM betreibt in der Garather Siedlung ein Familienzentrum und eine Offene Tür für Jugendliche. Am Freitag wurde das Jubiläum mit vielen geladenen Gästen gefeiert. Alle betonten, wie wichtig die beiden Einrichtungen sind.

Bei der Feier im Familienzentrum am Wittenberger Weg gab es Programm für Klein und Groß.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Anzahl der Gratulanten war groß und fast jeder wollte ein paar Worte zum runden Geburtstag der vom Sozialdienst katholischer Männer und Frauen (SKFM) getragenen Einrichtung sagen. „60 Jahre an einem Standort, 60 Jahre soziales Engagement das können nicht viele soziale Einrichtungen nachweisen“, sagte der Leiter des städtischen Jugendamtes Stephan Glaremin. „Es ist super, einen Träger zu haben, der sich konstant in einer Siedlung, die auch Problemlagen hat, sozial engagiert.“

Im Sozialatlas der Stadt stadt wird das Einzugsgebiet des Familienzentrums als „Sozialraum mit hohem sozialen Handlungsbedarf“ eingestuft. „Umso wichtiger ist es, dass die Menschen rund um den Wittenberger Weg Ansprechpartner haben, die ihnen weiterhelfen“, befindet der Bürgermeister des Stadtbezirks 10 (Garath/Hellerhof) Jürgen Bohrmann (SPD). „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Familienzentrums nehmen viele Querschnittsfunktionen wahr. Sie sind eben nicht nur für Kinder in der Kindertagesstätte, sondern auch für alle Generationen und deren Probleme kompetente Ansprechpartner.“ Das sei besonders wichtig, weil der Weg vom Wittenberger Weg zu Vereinen, Kulturangeboten oder die Politik besonders weit sei. „Die Wohnsiedlung ist isoliert“, verdeutlicht Bohrmann. „Auf der einen Seite zerschneidet die Autobahm ein größeres Wohngebiet, auf der anderen Seite liegt die Industriebrache des ehemaligen Krupp-Geländes und auf der dritten Seite verlaufen die Eisenbahnschienen.“

Einen Nahversorger gibt es in dem Gebiet genauso wenig wie einen Kiosk. Für sportliche Aktivitäten muss man recht weite Wege in Kauf nehmen. In einiger Entfernung liegen die SG Benrath-Hassels, der Garather SV und die TSG Benrath. Da sind die Angebote des Familienzentrums quasi das einzige Freizeitangebot. „Eltern können jederzeit zu uns kommen und wir versuchen, Probleme zu regeln. Sofort und nicht erst in drei Tagen, denn die Probleme sind ja jetzt da“, erläutert Familienzentrumsleiterin Eva Jungnickel.

Sie und viele ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden von den Kita-Kindern und deren Eltern geradezu geliebt. Kein Wunder, ist Jungnickel doch schon seit 17 Jahren am Wittenberger Weg tätig. „Ich betreue jetzt schon die Kinder von den Kindern, mit denen ich angefangen habe.“

So hat vieles langfristigen Bestand am Wittenberger Weg. So war auch Cordula Genoß-Manhillen 26 Jahre lang Leiterin der offenen Tür (OT), dem Jugendclub am Wittenberger Weg. „Ich kenne viele Familien in der dritten Generation“, verrät sie. „Daher weiß ich, dass die Siedlung Dorfcharakter, hat. Die Menschen helfen sich gegenseitig.“ Dieses vertrauensvolle Miteinander wird von der SKFM-Einrichtung vor- und mitgelebt.

„Wenn eine Kita und eine OT 60 Jahre alt werden, dann sind das 100 000 Situationen mit Kinderlachen, manchmal auch Tränen. Viele Begegnungen und Beziehungen, 1000 kleinen und großen Sternstunden, Begleitung von Kindern bis ins Erwachsennalter“, zählten Jungnickel und ihre Kolleginnen Anke Hermes und Julia Nowag in ihrer Rede auf. „Bei uns gibt es einen Ort für die ganze Familie, wo jeder jederzeit herzlich willkommen ist.“