Leichtathletik Jessie Maduka trotzt dem Regen in Rhede
Düsseldorf · Düsseldorfs Top-Leichtathleten waren am Wochenende gleich an vier Orten erfolgreich. Neben Dreispringerin Jessie Maduka überzeugte vor allem Läufer Maximilian Thorwirt. Pech hatte Sprinterin Djamila Böhm.
An vier Orten waren Düsseldorfs Leichtathleten am Samstag im Einsatz. Und das erneut überaus erfolgreich: Maximilian Thorwirth (SFD 75) gewann in neuer persönlicher Bestzeit in Königstein im Taunus den 1500-Meter-Lauf in 3:39,66 Minuten. Jessie Maduka (ART) siegte im Regen von Rhede beim Dreisprung mit 13,32 Meter.
Thorwirth gelang somit seine ersten „Sub-3:40 Minuten“, wie es in der Fachsprache heißt, und erlebte ein nahezu perfektes Rennen. Marc Reuther aus Wiesbaden, in Düsseldorf geboren und seit seinem umjubelten Sieg über 800 Meter beim PSD-Bank-Meeting Anfang Februar gegen die Weltelite auch in seiner Geburtsstadt bekannt, machte das Tempo. Zudem lief im aus Willich stammenden Mohamed Mohumed (Dortmund) der schnellste Europäer der Saison (3:38,83 Minuten) mit. Doch als zum finalen Spurt geblasen wurde, war Thorwirth nicht aufzuhalten und gewann mit einer Sekunde Vorsprung vor Mohumed.
Thorwairth hat für die DM mehrere Optionen
In 14 Tagen bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig will Thorwirth erneut angreifen — fragt sich nur: Auf welcher Strecke? Neben den 5000 Metern (dort ist er die Nummer eins in Deutschland mit 13:34 Minuten) könnte nun auch der 1500-Meter-Lauf zur Option werden. In der Halle hatte der Düsseldorfer zudem im Februar den DM-Titel über 3000 Meter gewonnen.
Ähnlich erfolgreich lief es für die Düsseldorfer in Rhede. Dort war ART-Trainer Ralf Jaros besonders mit dem Dreisprung-Debütanten Jaron Boateng zufrieden. Der 18-Jährige hatte die technisch komplizierte Sprungart nur eine knappe Woche trainiert. Doch als er mit 14,23 Meter sogar die U 20–DM-Norm erreichte, hielt es Jessie Maduka nicht auf der Tribüne, Düsseldorfs Top-Dreispringerin stürmte zum Abklatschen in den Innenraum.
Maduka selbst hatte ihren verregneten Wettbewerb mit einem Sprung von 13,32 Meter ebenfalls gewonnen. Dabei machte sie nur vier der sechs Sprünge, wobei sie erkennen ließ, dass bald auch wieder deutlich größere Weiten möglich sind. „Mir tut leicht der Fuß weh, aber ansonsten bin ich zufrieden“, sagte die EM-Teilnehmerin von 2018 (Bestleistung 13,95 Meter). Anschließend nahm sie auch am stimmungsvollen Weitsprung teil, den die Rheder als echte Show zelebrierten.
Hoven hat Pech bei einem Sechs-Meter-Satz
Den gewann die 11,24-Sekunden-Sprinterin Jennifer Montag (Leverkusen) mit 6,42 Meter. Maduka kam mit „Schonung des Absprungbalkens“ auf 5,85 Meter. Da kam die Deutsche U 20-Meisterin im Siebenkampf, Annkathrin Hoven (ART) mit 5,90 Meter etwas weiter, die allerdings Pech hatte, als ein Sechs-Meter-Satz um vielleicht drei Millimeter übertreten war und nicht gemessen wurde. Lea Dreilich (ART) kam nur schwer in den Wettkampf. Die 17-Jährige begann mit drei ungültigen Versuchen, sprang dann aber noch 5,77 Meter.
Als später die Kunde aus dem österreichischen Ried kam, dass in Philipp Kronsteiner ein weiterer Schützling von ART-Trainer Ralf Jaros mit 16,11 Meter den Dreisprung-Wettbewerb bei Regionsmeisterschaften gewonnen hatte, freuten sich die Düsseldorfer umso mehr.
Jaros interessierte sich auch für Djamila Böhm (ART). Die war in Regensburg beim 400-Meter-Lauf (ohne Hürden) nach 220 Metern in der Kurve mit dem Fuß umgeknickt und hatte sich bei ihrem spektakulären Sturz viele blaue Flecke und Schürfwunden zugezogen. Ihr Trainer Sven Timmermann gab nach den medizinischen Untersuchungen Entwarnung: „Es ist nichts gerissen oder gebrochen.“ In Regensburg lief zudem die 18-jährige Emma Kasimirowicz (SFD 75) die 1500-Meter in 4:49,77 Minuten, vier Sekunden zu langsam für die Jugend-DM-Teilnahme.