Täuschung am Telefon Schockanruf: Erkrather Seniorin betrogen

Erkrath · Noch unbekannte Täter erbeuteten eine niedrige sechsstellige Summe. Die Polizei warnt erneut vor den unterschiedlichen Betrugsmaschen der Betrüger.

Insbesondere Senioren sind häufig Ziel von Schockanrufen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

(hup) Trotz vieler Aufklärungskampagnen der Polizei gelingt es Betrügern immer wieder, Senioren durch sogenannte Schockanrufe zu überrumpeln und sie um Bargeld und Wertsachen zu betrügen. Zuletzt wurde eine 88-jährige Erkratherin um Geld und Schmuck gebracht, wie die Polizei jetzt berichtet. Die Seniorin hatte demnach am Montag, 3. Februar, gegen 14.30 Uhr einen Anruf von einer unbekannten Nummer erhalten.

Ein vermeintlicher Polizist täuschte vor, dass ihr Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine schwangere Frau ums Leben gekommen sei. Um die sofortige Inhaftierung ihres Sohnes zu vermeiden, müsse sie nun eine Kaution zahlen, forderte der Anrufer. Im weiteren Verlauf wurde die Seniorin derart unter Druck gesetzt, dass sie einen sechsstelligen Geldwert auf ein fremdes Konto überwies, berichtet die Polizei. Außerdem wurde sie zur Übergabe von Schmuck aufgefordert. Eine erste erfolgte in einem Wohngebiet in Hochdahl, südlich der Gruitener Straße. Eine weitere Übergabe fand auf einem Düsseldorfer Parkplatz nordöstlich der Kölner Straße statt.

Der geschädigten Seniorin zufolge ist der Abholer männlich, ungefähr 20 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß, hat kurze schwarze Haare, wirkte südländisch, sprach akzentfreies Hochdeutsch, trug dunkle, lässige Kleidung und hatte einen Rucksack dabei. Erst am Mittwoch, 5. Februar, nahm die Seniorin Kontakt zu ihrem Sohn auf und der Betrug fiel auf. Die Erkratherin informierte daraufhin die Polizei, die ein Ermittlungsverfahren einleitete.

Die Polizei fragt: Wer hat am Montagnachmittag einen Mann in dem Wohngebiet oder im Bereich des Düsseldorfer Parkplatzes gesehen, auf den die Beschreibung passt? Hinweise nimmt die Polizei in Ratingen unter 02102 99816210 jederzeit entgegen.

Um solchen Betrugsfällen vorzubeugen, empfiehlt sie ganz grundsätzlich: „Seien Sie skeptisch, wenn Sie Nachrichten von unbekannten Nummern bekommen, insbesondere, wenn sich die Absenderinnen oder Absender als nahe Angehörige ausgeben und nach einem kurzen Gesprächsverlauf um Geld oder Überweisungen bitten. Kontaktieren Sie in solchen Fällen immer Ihre Verwandten telefonisch unter den Ihnen bekannten Nummern. Rufen Sie im Zweifel immer die Polizei unter der 110 an und bringen Sie auch Betrugsversuche, die noch rechtzeitig bemerkt werden, zur Anzeige.“ Des Weiteren bittet die Polizei darum, insbesondere ältere Angehörige vor der Betrugsmasche zu warnen.