Film ab in Hilden: Es war ein Irrtum

70 Kinder verabschieden sich mit einem großen Abschlussfest.

Hilden. Das Geheimnis ist gelüftet: Der angebliche Mord-Anschlag auf den Bürgermeister war ein großer Irrtum. Das Komplott gegen den ersten Mann der Stadt entsprang lediglich der Fantasie von Kindern - und das in doppeltem Sinn. Beim städtischen Abenteuersommer, der in den vergangenen Wochen unter dem Titel "Film ab" im Area 51 lief, haben sie sich die Geschichte selbst ausgedacht und gefilmt.

Annika (9), die vorige Woche beim ersten Besuch der WZ beim Abenteuersommer nur zögerlich über den Inhalt des Films sprechen wollte, war gestern bei dessen Präsentation weitaus gesprächiger: "Die Detektiv-Kinder dachten, dass der Bürgermeister von seiner Sekretärin umgebracht werden soll. Die Tochter des Bürgermeisters hat ein Gespräch belauscht, in dem es darum geht, dass der Bürgermeister umgebracht wird. Aber die Sekretärin hat das nur aus einem Buch vorgelesen."

Die Verschwiegenheit ist Annika nicht leicht gefallen. "Eigentlich kann ich meinen Mund gar nicht halten", sagt sie. Aber sie hat nichts verraten, auch zu Hause nicht. "Sie hat sehr wenig erzählt", bestätigt Vater Volker Neumann (43), "alles war topp-geheim". So waren er und die anderen Eltern, die gestern zur Abschlussfeier gekommen waren, sehr gespannt darauf, was ihre Kinder alles beim Abenteuersommer erlebt haben.

Und das war viel, wie die vom "AbiTV TV" gezeigten Dokumentarfilme der Kinder belegten: Sie waren im Filmmuseum in Düsseldorf, haben einen Bauernhof besucht, konnten bei einer Stunt-Show mitmachen, sind ein Seifenkistenrennen gefahren...

Damit ist jetzt Schluss. Zum Abschluss erhielten alle 70 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren zur Erinnerung einen Filmpreis, den Abi-Oscar. Nicht allen ist der Abschied leicht gefallen, denn es war eine schöne Zeit.

Dafür haben auch die 16 Betreuer gesorgt: "Für uns war wichtig, dass wir den Kindern eine schöne Zeit bereiten. Sie sollten sich nicht unter Druck gesetzt oder aufbewahrt fühlen, sondern sich in den schönsten Wochen des Jahres wohl fühlen und mit ihren Bedürfnissen ernst genommen werden", sagt Betreuerin Nicole Ungermann.

Der Abenteuersommer ist zwar auch eine Möglichkeit für berufstätige Eltern, die Betreuung ihrer Kinder in den Ferien sicherzustellen, hat nach den Worten der Betreuerin aber noch einen weiteren Zweck: "Die Sommerferien sollten für alle Kinder eine Zeit sein, in der sie eigene Interessen verfolgen und Neues erleben können." Und viele Kinder - gerade die von berufstätigen Eltern - können nicht sechs Wochen lang ganztags von den Familien betreut werden.