Ratingen: Abschiedsparty für den Rasen?
Stadtmarketing: In Workshops sammeln Ratinger Bürger Ideen, wie sie ihre Stadt attraktiver machen können.
Ratingen. Man stelle sich vor: Endlich wird der Rasen im Ratinger Stadion ausgetauscht - und zum Abschied gibt es eine Abbruchparty in Form eines Springreitturniers. Alberner Vorschlag oder originelle Idee, aus der sich etwas für das Image von Ratingen machen lässt?
Zumindest war dies einer der Vorschläge, die in den vergangenen Wochen von den etwa 80 Ratingern kamen, die an den Stadtmarketing-Arbeitsgruppen teilnahmen.
Frank Rehmann, Geschäftsführer der Ratinger Marketing GmbH (RMG), ist jedenfalls begeistert: "Die Leute haben viele gute Ideen, diskutieren engagiert untereinander und möchten sich wirklich in ihre Stadt einbringen."
Drei Workshops zu den Themengebieten Innenstadt, Stadtteile und Sport haben bereits stattgefunden, in der nächsten Woche folgen noch Veranstaltungen zu den Themen Kultur und Tourismus.
Was bis jetzt an Vorschlägen kam, kann sich durchaus sehen lassen. Neben dem Abbruchfest für den Stadionrasen zieht es die Ratinger wohl vor allem an die frische Luft. "In allen Workshops kamen Vorschläge rund ums Thema Fahrrad", sagt Frank Rehmann.
Egal ob Rikschas in der Innenstadt, ein Fahrradverleih oder der Ausbau von Fahrradstrecken im Stadtgebiet - die Ratinger wollen ihre Stadt zu einer Fahrradstadt machen.
Weitere Vorschläge waren ein Triathlon durch die Stadtteile, ein Fahrradtag in Lintorf, bei dem Händler die Zweiräder ausstellen können, oder der Ausbau weiterer Sportstrecken, beispielsweise für Walking. Aber auch eine Gourmetmeile, eine Neuauflage des Handwerkermarktes in der Innenstadt können sich die Teilnehmer in der Zukunft gut vorstellen.
Im Workshop Stadtteile ging es dagegen hauptsächlich um Kommunikationsprobleme. "Es fällt einfach auf, dass es bei vielen Sachen überhaupt nicht um große Ideen oder Summen geht, sondern um Abstimmungsprobleme untereinander", erklärt Frank Rehmann.
Wo genau das Problem liegt, kann sich Rehmann allerdings auch nicht recht erklären. "Denn die Informationen stehen eigentlich auf der Homepage der Stadt, und die ist auch immer aktuell, aber irgendwie finden die Leute die Informationen nicht."
Eine seiner nächsten Aufgaben sieht Rehmann deshalb darin, genau diese Kommunikationsprobleme zu beheben. Damit soll auch die Koordination von Veranstaltungen in den einzelnen Stadtteilen verbessert werden.
Weitere Vorschläge: Die Stadtteile solle eigene Sprecher bekommen, die sich in regelmäßigen Abständen treffen und austauschen. Dazu könnte zu jedem Stadtteil eine Broschüre erscheinen, in der zum einen etwas über die Historie, aber auch zu aktuellem Geschehen steht.
Bis Dezember wird Rehmann alle Ideen, die in den fünf Workshops gesammelt werden, in einem Konzept zusammenfassen und vorstellen.