Abgefahren: Kontraste und Details
Geraldine und Peter Roskothen stellen im Atelier Moosgasse aus. Schwarzweiß-Aufnahmen hängen im Wechsel mit kräftigen Farben, wie die roten Antriebsgestänge alter Dampf-Lokomotiven.
Kempen. Abgefahren - so heißt die Foto-Ausstellung, die zurzeit im Atelier Moosgasse von Barbara Herrmann-Lange zu sehen ist. Die Motive behandeln das Thema Züge - und somit Geschwindigkeit und Bewegung. Doch schaut man sich die Bilder einmal näher an, so entdeckt man auch Motive, bei denen die Zeit still zu stehen scheint.
Die Zusammenstellung der Aufnahmen der beiden Fotografen Geraldine und Peter Roskothen lebt besonders von ihren Kontrasten. Die fahrenden Züge, die Peter Roskothen fotografiert hat, stehen da - zum Beispiel - im Gegensatz zu den kleinen Details, denen Geraldine Roskothen ihr Augenmerk widmet.
Wie der Türgriff, um den herum sich der rotbraune Rost langsam durch die weiße abblätternde Farbe frisst. So entsteht ein ungewöhnliches Farbenspiel auf den industriellen Überbleibseln, das aber wieder ganz natürlich erscheint - beinahe wie ein Leopardenfell.
Schwarzweiß-Aufnahmen hängen im Wechsel mit kräftigen Farben, wie die roten Antriebsgestänge alter Dampf-Lokomotiven. Auch die Infrarot-Aufnahmen leben von einem besonders kontrastreichen Zusammenspiel. Das Grün von Bäumen und Sträuchern ist weiß und erinnert an eine winterliche Landschaft, während die Schienen schwarz hervorstechen.
"Hier erobert die Natur sich ihren Lebensraum zurück", erklärt Peter Roskothen eines seiner Bilder, auf dem die Pflanzen über die alte Schienenstrecke ragen. Durch die Infrarot-Technik wird dieses Ineinander von Natur und Industrie besonders hervorgehoben. Die rund 25 ausgestellten Werke sind das Ergebnis jahrelanger Arbeit im Ruhrgebiet.
Dauer: Bis Ende Oktober dauert die Ausstellung "Abgefahren" in der Galerie Moosgasse 1 mitten in der Altstadt.
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 15 bis 18 Uhr und samstags 11 bis 14 Uhr.