Geschichten vom Niederrhein

Jupp Pasch und Moses Pankarz verfassen ein vergnügliches Lesebuch. Herausgeber ist der Heimatverein.

St. Hubert. Zwei Jungs, die im Pastoratsgarten Äpfel klauen, ein verliebter Bauernsohn und ein St. Huberter Spukhaus - sie alle und noch viel mehr findet man im neuen Lesebuch, das der Heimatverein St. Hubert herausgibt. "Unser Dorf am Niederrhein, Geschichten & Anekdoten" heißt das knapp 300 Seiten starke Werk, das Jupp Pasch zusammengestellt und Jürgen "Moses" Pankarz illustriert hat.

"Das sind Geschichten, die überall am Niederrhein hätten passieren können", erklärt der Heimatverein-Vorsitzende Hans Dieker den Titel. Zwar spielen alle Episoden am Kendel und in der Umgebung, aber lesen können es auch Nicht-St. Huberter. "Man kann morgens und abends zu diesem Buch greifen und es einfach an einer Stelle aufschlagen", sagt Dieker.

Kurzweilig und vielfältig sollte es werden, das war die Vorstellung, die Jupp Pasch hatte, als er vor einem halben Jahr anfing, Geschichten für das Werk zu sammeln. "Das Schwierigste war, etwas wegzulassen", erinnert sich Pasch an die unendliche Fülle von Material, die ihm zur Verfügung stand.

Und richtig bunt ist das neue Lesebuch auch geworden. Mal kurz, mal lang, einiges erfunden, anderes nach wahren Ereignissen erzählt, ein bisschen Lyrik und viel Prosa, mal Mundart, mal Hochdeutsch. Kendel, Schluff, der Heilige Hubertus, alle finden sie ihre Würdigung.

Paschs Favorit ist "Die endlose Straße" von Theo Wierichs, eine Liebesgeschichte um ein Waisenkind, das Magd auf einem Bauernhof wird, und den Sohn des Hauses. "Es ist so poetisch geschrieben", schwärmt Pasch.

Lebendig werden einige der Geschichten durch die neun Schwarz-weiß-Zeichnungen von Jürgen "Moses" Pankarz. Der Graphiker ist begeistert von dem Ergebnis. "Es hat mir gefallen, Geschichten zu lesen, die ich noch nicht kannte. Ich habe auch eine besondere literarische Qualität festgestellt", so der Künstler.

Autoren: Die Geschichten, die in den letzten 80 Jahren entstanden sind, stammen von 54 Autoren aus St. Hubert, einige sind bereits verstorben. Die Autoren von vier Geschichten sind unbekannt.

Buch: 350 Exemplare hat der Heimatverein drucken lassen. Es kostet 15 Euro. Der Verkauf wird vom Heimatverein subventioniert. "Wir wollen ja, dass es gekauft und gelesen wird", erklärt Hans Dieker.

Kürbisfest: Zum Kürbisfest am 13./14. Oktober wird das Buch zu kaufen sein. Danach ist es auch in den Buchhandlungen erhältlich.