Das Blaukehlchen siedelt wieder am Niederrhein

Umwelt: Seit 20 Jahren investiert die WestLB im Umfeld von Schloss Krickenbeck in den Naturschutz. Mit spürbarem Erfolg.

Niederrhein. Die Rohrdommel ist wieder am Niederrhein zuhause. Auch das Blaukehlchen und Fledermausarten wie der Abendsegler. Aber leider auch das Nutria, ein biberähnliches Nagetier, das zwischen Maas und Rhein nicht heimisch ist, daher keine natürlichen Feinde hat und in der Konsequenz für Ärger sorgt, weil es Wasserbauwerke annagt.

Ingo Petersen, Geschäftsführer der WestLB-Akademie auf Schloss Krickenbeck, und Dr.Ansgar Reichmann, Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen, blickten gestern zurück auf ein nunmehr zwei Jahrzehnte andauerndes Engagement der Westdeutschen Landesbank im Naturschutz und zogen jedoch ein positives Fazit. 1988 hatte die WestLB das verfallene Schloss mit insgesamt 95 Hektar Land übernommen und zu einem Tagungszentrum hergerichtet. "Dabei waren auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen erforderlich", sagt Petersen.

Ein "Riesenproblem, bei dem wir noch eine Lösung finden müssen" sei, so Reichmann, der Einzug der Nutrias. Diese Tiere hätten, da an den Menschen gewöhnt, eine äußerst geringe Fluchtdistanz und seien für den Laien kaum vom Biber zu unterscheiden. "Im Gegensatz zum Nutria hat der Biber eine breite Schwanzfluke. Da der Nager keine heimische Art ist, durfte er lange nicht gejagt werden. Reichmann: "Mittlerweile hat sich dies geändert. Aber ich fürchte, wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, den Nutria jemals wieder loszuwerden."