Haushalt Grefrath: Geldregen füllt Finanzloch

Grefraths Kämmerer Wolfgang Rive freut sich über Rückzahlungen. Sie decken das Defizit von 4,4 Millionen Euro.

<strong>Grefrath. Das breite Grinsen von Wolfgang Rive ist förmlich durchs Telefon zu spüren: Der Grefrather Kämmerer freut sich über einen warmen Geldregen. Drei Millionen Euro flossen zum Jahresende als Steuerrückzahlung eines örtlichen Unternehmens in die leere Gemeindekasse. Dazu kommen 400000 Euro Rückerstattung von zu viel gezahltem Solidarbeitrag, sowie die voraussichtliche Senkung der Kreis- und Jugendamtsumlage. "Unterm Strich", so der Kämmerer auf WZ-Anfrage, "haben die Mehreinnahmen die Höhe unseres Defizits von 4,4Millionen Mark."

Noch im Dezember, bei der Vorstellung seines Haushaltsentwurfs im Rat, wusste der Kämmerer nicht, wie er die Löcher im Gemeindesäckel stopfen soll. Jetzt sagt er: "Wir können durchatmen und wieder reinkommen." Gleichzeitig dämpft er aber sofort jede Euphorie. Denn: "Es handelt sich hierbei nur um eine einmalige Zahlung. Da sollten wir ganz schnell jeden Gedanken an zusätzliche Ausgaben meiden."

Schließlich, so betont der Kämmerer, seien die Einnahmen der Gemeinde weiter niedriger als die Ausgaben. Und daran werde sich voraussichtlich in den nächsten Jahren nichts ändern. Vor allem, weil man für 2009 weniger Geld aus Landes- und Kreiszulagen bekommen würde. Eine Reaktion, so Rive, auf den jetzt ausgeglichenen Haushalt.

Positiv sei für die Gemeinde, dass sie damit aus dem Haushaltssicherungskonzept heraus sei. Jetzt entscheide sie wieder selbst über ihre Finanzen und müsse nicht beim Kreis Viersen die Erlaubnis einholen. "Der Geldsegen", so schätzt Rive, ermögliche es, "dass wir uns etwa drei Jahre über Wasser halten können."