Kempen: Ist Birkenallee gefährlich?
Eng und viel befahren – auf der Birkenallee regt sich wieder Protest der Anwohner. Die Stadt Kempen verweist auf den Charakter der Straße als Hauptachse.
Kempen. "Muss erst ein Kind angefahren werden, damit etwas passiert?" Karoline Bernards wohnt an der Birkenallee. Was die 87-Jährige dort tagtäglich erlebt, lässt ihr die Haare zu Berge stehen. Gewaltige landwirtschaftliche Fahrzeuge - momentan fahren die Bauern ihre Ernte ein, viele Trecker und Zugfahrzeuge sind unterwegs, die Rüben-Kampagne läuft auf Hochtouren - schieben sich durch die Allee im gehobenen Wohn-Ambiente. Schwerlastfahrzeuge dürfen die Birkenallee zwar nicht passieren, aber für die Landwirtschaft gilt eine Ausnahme-Regelung. "Das wird besonders dann eng, wenn Gegenverkehr kommt", beschreibt Karoline Bernards die Zustände vor ihrer Haustür.
Die Seniorin weist auch darauf hin, dass der Verkehr auf der Birkenallee massiv zugenommen hat, seitdem es den Außenring gibt. Viele würden die Nord-Süd-Achse im Westen der Stadt als flotten Schleichweg Richtung Wachtendonk, Kerken oder Autobahn 40 missbrauchen.
"Die Birkenallee ist eine Haupt-Erschließungsstraße und nun mal die einzige Nord-Süd-Verbindung im Westen, die wir haben", erläutert Tiefbau-Amtsleiter Torsten Schröder (Foto) aus Sicht der Stadt Kempen. Vor diesem Hintergrund sei es müßig, darüber zu diskutieren, ob der Verkehr zugenommen habe: "Wer dort wohnt, weiß das und muss es in Kauf nehmen." Zur Kenntnis nehme die Stadt auch, dass es zwar von der Birkenallee immer mal wieder Anwohner-Beschwerden gebe, von den anderen Zügen dieser Achse - Berliner Allee und Oedter Straße - aber nicht.
Im übrigen werde auf der Birkenallee aus städtischer Sicht noch einiges passieren: Stichwort Velo-Route. Im kommenden Spätsommer werde an der Kreuzung Oedter Straße/An Peschbenden ein Kreisverkehr angelegt. Für 2010 stehe im Plan, die Birken auf der östlichen Straßenseite zu kappen und den Gehweg zugunsten eines Radstreifens zu verengen, ähnlich wie auf der anderen westlichen Straßenseite. Eine Verbreiterung der Straße sei am Veto der Anwohner gescheitert, ein Stück ihrer Vorgärten abzugeben. "Natürlich hätten wir die Straße gerne breiter angelegt, aber da spielen die Anwohner nicht mit."
Bereits vollzogen seien auf dieser Velo-Route die Querungshilfe Brahmsweg (Oedter Straße) sowie die Verengung am LvD (Berliner Allee).