Michael Gehlen: "Die Mitglieder sind motiviert"

Am Donnerstag endet beim St.Huberter Werbe- und Bürgerring nach elf Jahren die Ära Michael Gehlen.

Herr Gehlen, Sie sind im Februar 1997 angetreten, den Standort St.Hubert gegenüber der Grünen Wiese zu stärken. Ist dieses Ziel erreicht?Michael Gehlen: Ich glaube schon. Vor elf Jahren galten wir als die Rufer in der Wüste, heute hat sich die Politik diesem Ziel flächendeckend angeschlossen. Wir haben alles dran gesetzt, den Einzelhandel vor Ort zu stärken und unseren Ort interessant zu machen. Sie sagen immer "wir"...Gehlen: Ja, wir haben uns immer als Vorstands-Team verstanden, das übrigens bis auf meine Person zusammenbleibt. Dazu gehören noch Winfried Kranen, Heinz-Willi Loy, Jutta Reinders und Heinz Poeth. Alle außer mir treten bei der heutigen Sitzung in den Poststuben ja wieder an. Warum treten Sie überhaupt aus dem Vorstand?Gehlen: Neben meiner Apotheke, dem Kerngeschäft, habe ich mir mit Aponutra ein zweites Standbein geschaffen - Nahrungsergänzungsmittel in Form von bioaktiven Vitalstoffen. Diese Produkte vertreibe ich als Geschäftsführer einer neuen Firma. Wie haben Sie und Ihr Team lokale Identität gestärkt?Gehlen: Herausragend ist sicher die Image-Kampagne "Hier lebe ich gern" mit dem Künstler Moses Pankarz, dessen Motive in St.Hubert allenthalben anzutreffen sind: Auf Hausgiebeln, T-Shirts, Aufklebern oder Einkaufstaschen. Wie haben Sie es geschafft, dass die St.Huberter in St.Hubert einkaufen?Gehlen: Unser Konzept hat vier Säulen. Erstens sind Veranstaltungen wie Kürbisfest, Weihnachtsmarkt oder die Kendel-Night zu nennen. Zweitens über kundenbindende Dinge wie Kendel-Kaart, Huberti oder Bärlinge. Drittens haben wir den Ort mit Verschönerungen wie Marktuhr, Bänken, Bäumen oder Eingangsschildern gestaltet. Viertens haben wir uns als Vertretung gegenüber der Stadt für St.Hubert stark gemacht. Innerhalb eines Jahrzehnts haben sich Branchen wie Kindermode, Reisebüro oder Kosmetik in St.Hubert etabliert...Gehlen: Das heißt, dass unsere Botschaft angekommen ist und die soziale Aufgabe des Handels intensiv ins Feld geführt worden ist. Unsere Mitglieder sind motiviert, für diese Ziele einzutreten. Dennoch kann auch ein Werbering nicht verhindern, dass es Leerstände gibt...Gehlen: Bis zum Spätsommer 2007 waren wir voll, alle Läden waren vermietet. Jetzt gibt es leider mehrere Leerstände, die Bedingungen sind schwieriger geworden. Wir können als Werbering einen interessanten Rahmen bieten und Hilfestellungen über Seminare oder unsere Homepage geben. Ich bin zuversichtlich. Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?Gehlen: Wir müssen weiter an der Kundenbindung arbeiten und in vielfältiger Form miteinander kommunizieren. Aktionen wie Kalender, Branchenbuch, Kendel-Knüller, Verlosungen oder Info-Blätter zeigen Wirkung und kommen an.