Plattform für die Kempener Kunstszene

Nach zweijähriger Pause lädt der Kunst-Kreis wieder zu einer Ausstellung in das Kolpinghaus ein.

Kempen. "Ich habe das erste Weihnachtsgeschenk gefunden", präsentiert Elisabeth Buchholz das kleine Aquarell stolz ihrem Mann Ulrich. Während ihres Sonntagsspaziergangs macht das Ehepaar einen kleinen Abstecher zum Kunst-Markt im Kolpinghaus und wird gleich fündig. Zwischen hunderten Bildern entdecken sie die Niederrheinlandschaft und kaufen sie beim Künstler. Ob Aquarell, Pastell oder Öl, beim Kunst-Markt zeigen über 40Aussteller ihre Werke.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens veranstaltet der Kempener-Kunst-Kreis’87 nach zweijähriger Pause wieder eine Ausstellung im großen Saal des Kolpinghauses. "Manchmal ist eine Pause sehr heilsam", sagt der Vorsitzende des Kempener Kunst-Kreises, Heinz Rankers. Er habe sich vor Anmeldungen kaum retten können und sogar einige Absagen erteilt. "Vielleicht hätten wir den kleinen Saal mitbuchen sollen, aber so ist es familiär", erzählt Rankers.

Im Jahr 1987 hatte Heinz Rankers die Idee, einen Kunst-Kreis in der Thomasstadt zu gründen. So hatten die Künstler durch den Kunst-Kreis in den vergangen 20 Jahren mehrmals die Gelegenheit, ihre Bilder, Skulpturen und Plastiken auszustellen. Nicht zuletzt deshalb durfte der traditionelle Kunst-Markt in diesem Jahr nicht fehlen. Ganz besonders freut den Zeichner und Aquarellmaler, dass mehr als die Hälfte der Aussteller noch nie beim Kempener Kunst-Markt dabei waren.

Zum ersten Mal stellt auch Marie-Louis Laakmann ihre Tierporträts sowie Bilder über den argentinischen Tango auf dem Kunst-Markt aus. "Mein Lehrling Petra Bickmann hat mich hergebracht", deutet die in Krefeld lebende Niederländerin auf ihre Standnachbarin. Unterdessen zeichnet sie an einem Hundeportrait: "Auf diese Weise nutze ich die Zeit zusätzlich und zeige den Besuchern zudem, wie ich arbeite."

Und daran sind die mehr als 1000 Besucher nicht nur an ihrem Stand sehr interessiert. "Wow, so etwas habe ich ja noch nie gesehen", fühlt Christa Dymowski vorsichtig über das Stahlbild. Sichtlich beeindruckt ist die Kempenerin von der "Kunst in Stahl". Fritz Ingensiep bearbeitet seit fast 40 Jahren Weichstahl mit Wasser und anderen Flüssigkeiten so, dass daraus einmalige Ornamente entstehen. Jetzt nutzt er die Gelegenheit, seine außergewöhnliche Kunst auf dem Kunst-Markt zu präsentieren. Zusammen mit seinem Sohn Dirk habe er schon mehrmals auf Märkten gestanden, aber nur beim Kempener Kunst-Markt sei er genau auf die richtigen, kunstinteressierten Besucher getroffen.

Aufgrund des großen Erfolges und der reißenden Nachfrage seitens der Aussteller denkt der Vorsitzende des Kempener Kunst-Vereins schon jetzt wieder darüber nach, den Kunst-Markt wieder weiterzuführen: "Es macht mir einfach Spaß, die ganzen bunten Bilder aus allen Facetten der Malerei hier zu sehen", so Rankers.