Regionalplan: Droht eine Riesen-Kiesgrube?
Die Bezirksregierung will den Kiesabbau zwischen Breyell und Kaldenkirchen zulassen. Die Stadt versucht das zu verhindern.
<strong>Breyell. Ein bisher unbekannter Unternehmer will Kies und Sand auf einer 102 Hektar großen Fläche zwischen Breyell und Kaldenkirchen abbauen- und nach 20 bis 30Jahren einen See von der Größe Hinsbecks hinterlassen. Unterstützt wird dies von der Bezirksregierung in Düsseldorf. Denn die hat die entsprechende Änderung in den Regionalplan eingearbeitet. Das Perfide an dem Vorhaben: Die Änderung wurde erst am 18.Januar bekannt gemacht- und bereits am 22. Februar muss die Stellungnahme der Stadt Nettetal in der Landeshauptstadt sein.
"Die Bürger und Gremien werden hintergangen."
ChristianStein, CDU-Ratsherr
Hinter den Kulissen versucht die Stadtverwaltung, das Projekt noch mit aller Kraft zu verhindern. "Wir müssen alle Argumente zu einem überzeugenden Paket schnüren", so die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche.
Oder spielte das zuständige Referat nicht mit offenen Karten? "Die Vorgehensweise und Informationspolitik der Bezirksregierung legt die Vermutung nahe", so Christian Stein, Vize-Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat, "dass diese bewusst den Bürger und die gewählten Gremien hintergeht und damit den Raubbau an unseren Ressourcen und der niederrheinischen Landschaft fördert."
Außerdem würde durch die Auskiesung Wege zu den weiterführenden Schulen in Lobberich, Kaldenkirchen und Breyell verschwinden. Vernichtet würde einer der besten Ackerböden Nettetals, zudem würde dem Erholungsstandort der Garaus gemacht. Und: Schutzbereiche der Stadtwerke für Trinkwasserbrunnen würden tangiert.