Nettetal will bauen Grundstücke für neue Feuerwehrhäuser gesucht

Nettetal · Mehrere Millionen Euro muss die Stadt in den kommenden Jahren in ihre Löschzüge investieren.

Neue und bessere Atemschutzausrüstung hat die Stadt ihren Feuerwehrleuten kürzlich schon beschafft.

Foto: Feuerwehr Nettetal

„Die Kameradinnen und Kameraden ziehen sich in der Fahrzeughalle hinter den Fahrzeugen um. Eine Geschlechtertrennung ist nicht vorhanden, ebenso kein Platz für weitere Spinde.“ Diese Sätze sind im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Nettetal sowohl bei der Beschreibung des Feuerwehrgerätehauses in Lobberich als auch des Gerätehauses in Leuth zu lesen. Sie machen deutlich, dass die alten Gerätehäuser den heutigen Anforderungen nicht entsprechen. Zum Teil beten sie noch nicht einmal genug Raum für moderne größere Fahrzeuge. Die Standorte Lobberich und Leuth stehen für die Stadt daher ziemlich oben auf der Agenda, mit der sie die Arbeitsbedingungen und die Ausrüstung ihrer Freiwilligen Feuerwehr in den kommenden Jahren verbessern will. „Wir suchen in Leuth und Lobberich bereits nach geeigneten Grundstücken“, sagt Nettetals Ordnungsdezernent Andreas Rudolph, in dessen Ressort die Feuerwehr fällt. Und meint damit Grundstücke, auf denen den Löschzügen jeweils ein neues Gerätehaus gebaut werden kann.

Die beiden Bauvorhaben gehören zu einem Programm geplanter Investitionen in die Nettetaler Wehren, dessen Volumen sich in den kommenden Jahren auf knapp unter sieben Millionen Euro läppert. Dabei geht es nicht nur um Neubauten wie Lobberich und Leuth, sondern neben weiteren kleineren baulichen Maßnahmen auch um die Beschaffung von Fahrzeugen und anderer Ausrüstung und Technik. Rudolph hofft, dass die Dinge, die der frisch überarbeitete Brandschutzbedarfsplan als nötig erachtet, in den kommenden fünf Jahren sofern nicht alle umgesetzt, so doch zumindest in die Wege geleitet werden können.

Unkompliziert dürfte das bei der Weiterbildung von Einsatzkräften sein, wenn es etwa darum geht, diesen Führerscheine für Lastwagen und Drohnen zu ermöglichen. Die Beschaffung für Ausrüstung und Fahrzeugen wie dem jüngst erworbenen Mannschaftstransportwagen für Leuth oder neuen Atemschutzgeräten ist zumindest keine große logistische Herausforderung. Am Ende ist es in Zeiten, in denen der Stadt über mehrere Jahre größere Haushaltslöcher drohen, eher eine finanzielle. Aber: Dass bei der Feuerwehr wichtiger Investitionsbedarf bestehe, werde berücksichtigt, wenn die Stadt nach der Sommerpause eine Dringlichkeitsliste für Projekte vorlege, sagt Rudolph. Eine neue Drehleiter für den Löschzug Lobberich wird auf dieser Liste allerdings nicht zu finden sein, denn die ist schon beschafft und soll voraussichtlich im September in Dienst gestellt werden.

Die im Brandschutzbedarfsplan vorgesehenen Maßnahmen sorgen auch dafür, dass die Feuerwehr weiter im Wandel bleibt. Frauen sind inzwischen in den Löschzügen eine Selbstverständlichkeit, auch wenn die aus früheren Zeiten stammenden Gebäude dafür nicht ausgelegt sind. Nach dem Abschied von Leo Thoenissen in den Ruhestand wird sich der weitere Wandel unter dem neuen Feuerwehrchef Markus Jansen vollziehen. Dessen Job wird unter anderem sein, die Gewinnung neuer Mitglieder im Blick zu behalten. Mit der Einrichtung einer Tagesbereitschaftstruppe für kleinere Einsätze ist schon mal eine Idee verwirklicht, wie man über genügend Kräfte verfügt auch zu Zeiten, in denen viele Feuerwehrleute aus beruflichen Gründen nicht in der Stadt sind. Eine weitere Idee steht kurz vor der Umsetzung: Nettetal soll eine Kinderfeuerwehr bekommen, die Nachwuchs für die Arbeit begeistert.