Anrath: FDP will Wirtschaftsausschuss

Die Liberalen skizzieren ihre Ziele und kritisieren die Wirtschaftsförderung. Kindergarten-Beiträgewollen sie abschaffen.

Anrath. Ihr Programm für die Kommunalwahl wird die Willicher FDP zwar erst nach Ostern vorstellen, gleichwohl gab der Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Stapel jetzt auf der Mitgliederversammlung in der Gaststätte Schmitz-Mönk einen Einblick in die Ziele seiner Partei.

Besonders hart attackierte er die Wirtschaftsförderung der Stadt. Obwohl sich die FDP als "Hüterin des Geldes" profiliert habe, dürfe nicht am verkehrten Ende gespart werden. So plädieren die Liberalen dafür, aus den Kindergarten-Beiträgen auszusteigen.

Die beiden anstehenden Neuwahlen gingen reibungslos über die Bühne: Ralf Klein, Geschäftsführer der Willicher FDP, wurde zum Stellvertretenden Vorsitzenden für den Ortsteil Neersen gewählt - nach dem Tod von Manfred Boochs war diese Stelle vakant gewesen.

Klein geht in Neersen auch als Spitzenkandidat für den Stadtrat ins Rennen, weil Ulrich Mischke aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Die neue stellvertretende Schriftführerin heißt Stefanie Vogt.

Schatzmeister Klaus Haberstroh hatte gute Nachrichten mitgebracht: "2008 hatten wir durchschnittlich 64 Mitglieder, jetzt sind es 71." Angesichts der drei bevorstehenden Wahlen bat er um Spenden. "Wir gehen auf Distanz zur CDU, treten eigenständig auf", so die Parole des Kreisvorsitzenden Wolfgang Lochner.

Der Parteivorsitzende Karl-Heinz Koch steckte die groben Ziele ab. Dazu gehören "einfachere, gerechtere und niedrigere Steuern." Er wandte sich gegen das Image einer Ellenbogenpartei und überließ es ansonsten dem Fraktionsvorsitzenden, wunde Punkte anzusprechen.

Stapel warf der CDU "Flickschusterei" vor. "Was findet da bei euch eigentlich noch statt?", werde er häufig in Bezug auf die Wirtschaftsförderung gefragt. "Wir wollten schon zu Beginn der jetzigen Legislaturperiode einen Wirtschaftsausschuss", gab Stapel zu verstehen. Damals sei der FDP mitgeteilt worden, Wirtschaftsförderung sei in Willich Chefsache.

Einige Bürger, die sich gegen einen Baumarkt an der geplanten Stelle aussprachen, ließ er folgendes wissen: "Noch ist keine Entscheidung gefallen. Die verkehrliche Situation muss auf jeden Fall im Vorfeld geklärt werden." Die FDP setze sich außerdem dafür ein, dass das Auto auch in den Innenstadtbereichen weiterhin genutzt werden kann.