Anrath: Zum Brunnenfest Wasser von oben
Die Besucher ließen sich die Laune nicht verderben und strömten zum Fest.
Anrath. Ins Wasser gefallen. Nicht in das des Brunnens, der dem Fest des Anrather Werberings den Namen gibt. Sondern schlicht in das, das sich aus den Schleusen des Himmels ergoss. Und trotzdem war die Resonanz am gestrigen Tag sehr gut, manche sprachen von hervorragend. Schon am Samstagabend waren nur rund 200 Zuschauer bei der Party auf dem Alleeschulhof, als Dr.Wolle und Company spielten. Die Coverband spielte Oldies aus den 50er bis 70er Jahren und heizte dem Publikum damit mächtig ein, das gegen die Kälte antanzte.
Beim Auftritt der türkischen Kinderfolklore-Gruppe auf der WZ-Bühne vor der Volksbank am Sonntag war es voll. Die Kinder in den hübschen, authentischen Kostümen brachten orientalische Rhythmen unters Volk und auch das kleine blonde Mädchen vor der Bühne ging richtig gut mit. Doch gleich danach leerte sich der Platz, als Iryna Bilenka-Chaplin ihre Show abzog. Dann setzte Regen ein.
Das Anrather Fliesenstudio lockte mit einer wunderschön geformten Liege, deren Flächen aus kleinen Fliesen besteht. Die mittleren sind aus Metall und könnten die Liege beheizen, doch gegen den Regen kam auch das nicht an und Mitarbeiterin Sarah Mertens verzog sich in den Eingang des dahinter liegenden Friseurs.
Klaus-Thomas Riedel von der Willicher Wirtschaftsförderungsgesellschaft hielt die Präsenz seiner Firma trotzdem für gelungen. "Wir haben gute Gespräche geführt." So konnten er und Susanne Purat auf die Familienkarte sowie auf die neuen Radrouten hinweisen. "Wir sind zufrieden, wenn wir mit dem Bürger reden können."
Karl-Heinz Menger stand auf seinem Segway unter seinem Pavillon und rückte nur dann aus, wenn er Passanten seinen Flyer anbieten kann. "So ein Wetter!" schüttelt er den Kopf. Nachfrage nach Touren auf dem originelle Zweirad, das die Räder nebeneinander angeordnet hatte, gab es noch nicht.
Regine Schwarzbach mit ihren bemalten Glasobjekten blieb gelassen, auch wenn sie das Standgeld noch nicht raus hatte: "Da kann noch viel passieren." Oliver Wahl von Olli’s Zweirad Shop, das er seit Oktober in Bahnhofsnähe betreibt, sagte: "Die Leute hier interessieren sich nicht für Motorräder." Und dass, obwohl unter seinem Pavillon sowohl ein neuer Crosser wie auch eine Supermoto mit Straßenzulassung stand.
Dabei war der Andrang in der Jakob-Krebs-Straße ziemlich groß. Die Stände waren in der schmalen Straße locker angeordnet, so dass auch die bei spontanen Begegnungen entstehenden Schwätzchen nicht zu Staus führen. Die Anrather Einzelhändler präsentierten sich mehr oder weniger engagiert - manche hatten gar nicht geöffnet. Manche präsentierten sich sehr originell. So wie Optik Ix: Chefin Jennifer Ix hatte allen weiße Kleidung verordnet, sie alle trugen weiße Brillengestelle und gaben die optische Aufhellung an einem trüben Tag.
Die Plätze unter den Markisen von Restaurants, Imbissbuden und Bäckereien waren hochbegehrt. Organisator Sebastian Commans war zufrieden mit dem Kundeninteresse.