St. Tönis: Harley fahren und trödeln
In der St. Töniser Innenstadt war am Sonntag einiges los. Das Angebot konnte sich sehen lassen.
St.Tönis. Meist Glück mit dem Wetter hatten der Werbering und die großen und kleinen Geschäftsleute, die Stände in der Fußgängerzone aufbauten am gestrigen Tag des Kindes. Denn durch manche eher dunkle Wolke lugte immer mal wieder die Sonne für längere Zeit hervor - und lockte so viele Kinder mit ihren Eltern in die Innenstadt.
Die meisten Besucher ließen sich von den einzelnen Regenschauern nicht stören. Zwischen den vielen Ständen des Kindertrödels wurde reichlich Abwechslung geboten. Wobei es viele toll fanden, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Vom Planwagen aus. Denn Harry Klupsch hatte sein Versprechen gehalten, und war wirklich rechtzeitig wieder von seiner Tour zum Bodensee zurück und zog mit seinem McCormick-Trecker viele Kinder im Planwagen über den ganzen Markt.
Und so wurde dann der Plan für die nächste Zeit gemacht. Gehe ich erst zu den Motorrädern oder auf den Rathausplatz? Bastle ich mir erst eine Kette oder verziere ich doch lieber Amerikaner? Und wo stöbere ich beim Kindertrödel? Nicht sehen konnte man vom Planwagen aus die Kälber, die man auf dem Seulenhof streicheln konnte. Aber die fanden auch so reichlich Interesse - besonders bei den ganz jungen Besuchern.
Groß war das Interesse dann schon eher, mal auf einer richtigen Harley zu sitzen, oder gar auf einer der schweren Maschinen zu fahren. Möglich machten dies mal wieder die Mitglieder von Liberty Niederrhein, die den Kindern den Helm aufsetzten, und ein wenig gemächlich durch die City fuhren.
Aktivität war auf dem Rathausplatz gefordert, wo einige Handwerker der Stadt ein buntes Angebot für Kinder aufgebaut hatte. Eine große Carrerabahn, Stockbrot backen oder angeln. Besonders attraktiv aber war das Bobby-Car-Fahren. Hier ging es mit Schwung und Tatütata von einer Rampe runter. Strahlende Kindergesichter waren hier in Serie zu sehen.
Eher konzentrierte Mienen gab’s bei den vielen Geschicklichkeitsspielen auf dem ganzen Markt. Eine Erbse mit dem Hammer zu Mehl hauen - so man sie denn traf, wenn sie aus dem Schlauch kam, oder eine Kugel über ein schräges, mit Löchern übersätes Brett balancieren. Nicht immer klappte es, aber die Kinder hatten mehrere Versuche.
Geduld war gefragt beim Kindertrödel, denn nicht alles fand einen Käufer. Aber so manche Bemerkung der Eltern mussten sich Kinder und Jugendliche schon anhören. So ein Vater an seinen Sohn, ob der denn nicht auch ein Schild "Zu verkaufen" an seinen kleinen Motorroller packen wollte. Er wollte es nicht - verkaufte aber immerhin selbst.
Das kommt aber nicht mehr oft vor: Häufig werden die Eltern ja zur Unterstützung gebraucht, aber immer mehr Stände werden von den Eltern besetzt, die die Sachen ihrer Kinder verkaufen. "Schöner für die Kinder als Käufer ist es immer noch, wenn hinter den Ständen auch Kinder sitzen", sagt einer der Besucher.