Klein Jerusalem: Bei der Schützen-Parade lacht an der Kapelle die Sonne

Viele Besucher hat das erste Schützenfest im Stadtgebiet zu verzeichnen. Mit dem Dorfabend geht’s heute weiter.

Neersen. Die Mitglieder des Schützenvereins Klein Jerusalem eröffneten am Wochenende den Reigen der Schützenfeste im Stadtgebiet. Ihr Pulver haben sie längst noch nicht verschossen: Nach zwei ereignisreichen Tagen steht heute der "Bunte Abend" im Festzelt im Mittelpunkt.

Von der Sonne wurden die Schützen zwar nicht gerade verwöhnt, aber ausgerechnet zur Parade gestern Nachmittag war keine Wolke am Himmel. Fast eben so schön: Der Besuch auf dem Festplatz und im Zelt war gut, das Schützenfest übt auch auf die jungen Leute eine große Anziehungskraft aus.

König Wolfgang Marschner hatte sich einen langgehegten Wunsch erfüllt, als er den Königsvogel mit dem 166. Schuss von der Stange holte - eine Entscheidung übrigens, die er noch keine Minute lang bereut hat. Er und die Minister Frank Kloth und Jürgen Beer sowie Königsoffizier Hans-Reiner Stocks gehören dem Wachzug "Kapeller Jonges" an.

"Mit dem Wetter haben wir Glück gehabt, es gab keinen Regen zu den entscheidenen Zeiten", freute sich Presse-Schütze Manfred Lemke. Aber er war auch sonst rundherum zufrieden: "Der Besuch im Festzelt ist sehr erfreulich", so sein Urteil. Als am Samstagabend der Königstanz auf dem Programm stand, war das Gedränge groß - alle wollten dieses Ritual miterleben.

Was auf den ersten Blick auffiel: Die Kleider von Königin Ramona Zwenger (26) sowie der Ministerinnen Anja Kamps und Svenja Bergmann waren wunderschön. Was der Besucher jedoch nicht sah: "Sie waren in allerletzter Sekunde fertig geworden", so König Wolfgang Marschner. Während sich Anja Kamps mit einer kleinen tätowierten Rose auf der Schulter begnügte, zeigte die Königin ein Trible von beachtlicher Größe.

Von schönem Wetter träumte niemand - "stabiles Wetter" stand auf dem Wunschzettel. Nun, zumindest gestern Nachmittag meinte Petrus es ja gut mit Klein Jerusalem. Zu rund 200 eigenen Marschierern kamen da noch etliche Dutzend aus Gastvereinen hinzu.

Während morgens noch so mancher Grünrock gähnte, kehrte die gewohnte Form bald zurück. Da der König, der aus Neersen stammt, seit zwei Jahren in Niederheide wohnt, war die Königsresidenz an der Kickenstraße errichtet worden. 100 Quadratmeter Grün sorgen für eine beeindruckende Kulisse.

Heute Abend werden schräge Typen wie Horst Schlämmer und Herbert Knebel im Rahmen des Bunten Abend parodiert, morgen steht mittags die "Juxparade" auf dem Programm. Am Mittwochabend, wenn die Band Just is auftritt, hoffen die Schützen, über 1000 Besucher zu erreichen.