St. Tönis: Intensive Therapie für Kinder
Zentrum: Am Wasserturm in St. Tönis wird erstmalig eine ganzheitliche Behandlung angeboten.
St. Tönis. Im Keller gibt es sogar eine künstliche Salzgrotte. Mit ganz gesunder Luft. "Das ist besonders für die Kinder wichtig, die Probleme mit den Bronchien oder der Haut haben", erklärt Felix Gorissen, Ergotherapeut und Leiter des Therapiezentrums am Wasserturm. In den Sommerferien bot sein Team erstmalig eine Intensivtherapie für Kinder mit Behinderungen oder Entwicklungsstörungen an.
Seit 2003 arbeitet der Tönisvorster nach diesem Konzept, die ersten Jahre allerdings auf Mallorca. "Die Idee war, dass die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern in den Urlaub fahren." Vor Ort auf der Balearen-Insel fand dann die Therapie statt. "Das kam sehr gut an", so Gorissen.
Allerdings waren die Kosten für die Patienten, etwa für den Flug, nicht unerheblich. In St. Tönis soll nun noch mehr Kindern die Möglichkeit zur Behandlung gegeben werden. "Die Resonanz war groß. Insgesamt haben wir in den drei Wochen der Sommerferien 42 Kinder zwischen drei und zwölf Jahren hier gehabt. Teilweise kamen sie auch aus Köln oder Wesel." Das Spektrum der Krankheitsbilder ist breit gefächert und reicht von Morbus-Down-Syndrom bis hin zu geistigen Behinderungen.
In der ganzheitlichen Therapie arbeiten in Gorissens Team insgesamt vier Ergotherapeuten, zwei Physiotherapeuten und drei Logopädinnen zusammen. "Es ist ein individuelles Konzept", erklärt Gorissen, "die Kinder kommen aus der Gruppe in Einzelbehandlung." Zum Programm gehörte etwa auch ein Ess-Training, bei es auch auf die richtige Sitzhaltung ankam. Im Snoezelraum konnten sich die kleinen Patienten entspannen.
Verschrieben wird die Therapie vom Kinderarzt. "In den Herbstferien bieten wir die nächsten Termine an." Die Erfolge seien sichtbar, ist Gorissen überzeugt, besonders im Sozialverhalten. "Die leichtbehinderten Kinder helfen zum Beispiel den schwerstbehinderten."