Überwachung: Experten sind gegen eine Kamera

Zuviel Aufwand für einen geringen Effekt: Die Polizei will andere Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität.

<strong>St. Tönis. Ein Problem mit einer Überwachungskamera hat Polizeichef Utz Schmidt. "Dafür sind die Voraussetzungen nicht gegeben”, sagt er. Es gebe nicht genügend Straftaten, wobei er betont, dass er das Sicherheitsbedürfnis der Menschen sehr ernst nehme. Schmidt nennt dennoch die Argumente gegen eine Kamera: Ein Beamter muss sie Tag für Tag bewachen, zusätzlich müssten Einsatzkräfte da sein, die schnell genug vor Ort sein könnten. "Hinzu kommt, dass man so höchstens zehn Prozent der Kriminalität verhindern könnte. Da gibt es andere Möglichkeiten.” Schmidt hat da das Thema Beleuchtung und freie Sicht im Auge.

Letzteres hat Bernd Wegener, Leiter des Kommissariats Vorbeugung, auf seine Fahne geschrieben. "Hier kommt man mit einer vernünftigen Heckenschere schon weiter”, sagt er. Die Sicht sei eingeschränkt. "Ein Platz muss transparent und sauber sein". Beides treffe nicht zu. Jugendliche suchten sich Plätze und Busbahnhöfe, die schlecht einsehbar seien. "Wenn die merken, dass jemand ein Auge auf sie hat, dann schreckt das ab." Das Kommissariat Vorbeugung ist zu erreichen unter Telefon 02162-3771700.

"Der kommunale Ordnungsdienst ist bei der Polizei fortgebildet worden”, betont Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten. Die Zusammenarbeit mit der Polizei laufe hervorragend. Das wolle man in Zukunft noch weiter forcieren.