Vorst: Kunstfahrten auf der Oedter Straße

Einen Radweg vermissen viele Vorster entlang der Fahrbahn nach Oedt. Denn dort wird es oft sehr eng.

Vorst. Mehr als 700 000 Euro hat der Rad- und Fußweg gekostet, der im Vorjahr im Kehn angelegt wurde. "Angesichts dieser hohen Summe muss die Frage erlaubt sein, warum an der viel wichtigeren Ausfallstraße nach Oedt kein Radweg gebaut wird", sagt Kunibert Schmitz. Und mit dieser Meinung steht er in Vorst nicht allein.

Die Oedter Straße, so Schmitz, sei nur 5,70 Meter breit, habe keinen Mittelstreifen, sei dafür aber von Bäumen flankiert, die teils nur 40 Zentimeter von der Straßenkante entfernt stehen. "Bedenkt man, dass hier Linienbusse mit einer Breite von 2,50 Meter verkehren, kann man sich ausmalen, welche Kunstfahrten bei Begegnungen notwendig sind. Fußgänger und Radfahrer müssen dann schon hinter die Bäume springen", sagt Kunibert Schmitz.

Tatsächlich versuchen viele Vorster (wie auch Oedter) den gefährlichen Abschnitt zu meiden, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Sie fahren dann teils auf einem schmalen, unbefestigten Fußweg durch den Wald und entlang der Straße, um über Schlösschen nach Oedt oder Auffeld zu kommen. Teils werden auch große Umwege in Kauf genommen. "Manche fahren sogar der Sicherheit wegen über Hahnenweide nach Oedt", weiß Schmitz. Das sei auch der Grund, warum es auf der Straße nur zu wenigen Unfällen komme.

Schmitz fordert nachdrücklich, den Radweg entlang der Oedter Straße anzulegen. Er habe dies schon in der Vergangenheit der Stadt und dem Bürgermeister ausgiebig dargelegt. Doch in den zuständigen Ausschüssen sei nichts passiert.

Seine Anfragen an verschiedene Tönisvorster Parteien, so sagt Schmitz weiter, seien nicht einmal beantwortet worden. Und beim Landesbetrieb Straßen sei ihm mitgeteilt worden, zuerst müsse die Stadt den Rad- und Fußweg beantragen, ehe man tätig werden könne. Das sei bislang versäumt worden. "Liegt es etwa daran, dass es sich nur um Vorst handelt?", fragt Kunibert Schmitz.