Kein Platz für die Nierspiraten im MKV
MKV plant eine „Flüstersitzung“ und wählt die bekannte Riege um Bernd Gothe wieder.
Mönchengladbach. Bernd Gothe hütet ein Geheimnis. Der Mann, der seit 21 Jahren den Gladbacher Karnevalsverband (MKV) führt und nun für drei weitere Jahre gewählt wurde, weiß, wie das Prinzenpaar der neuen, jecken Session heißt. Schließlich hat der 67-Jährige die Tollitäten selbst ausgesucht. Spätestens beim Hoffest der Karnevalsfreunde am 21. Juni will Gothe das Geheimnis lüften.
Dass er in der jüngsten Mitgliederversammlung nahezu einstimmig wiedergewählt wurde (die WZ berichtete), wundert nicht angesichts seiner Erfahrung. Zudem gab es keinen Gegenkandidaten. "Nach diesen drei Jahren ist endgültig Schluss", sagt der Rheydter Unternehmer. Er werde rechtzeitig einen "geeigneten Nachfolger" präsentieren.
Weil der MKV kein Geld mehr hat, sich finanziell am Wagenbau der Gesellschaften zu beteiligen, sollen die Klubs künftig stärker selbst anpacken bzw. zahlen. Das jedenfalls wünscht sich Gothe.
Peinlich sei der schwache Besuch der vergangenen Kinderprinzensitzung gewesen. Die Folge: Kinderprinzensitzung ja, aber nur noch gemeinsam mit den Gladbachern und Rheydtern.
Eine karnevalistische Flüstersitzung - ganz ohne Elektronik, Mikro usw. - soll es in der Session 2008/2009 geben. Der Erlös fließt in die Kasse des MKV. Die sei derzeit "knapp ausgeglichen". Im vergangenen Jahr hatte die Borussia ein MKV-Minus beglichen. Sie stellte 4500 Freikarten für ein Zweitliga-Heimspiel zur Verfügung. Den Verkaufserlös von 23 000 Euro strich Geschäftsführer Wolfgang Oertel ein.
Auch Oertel wurde wieder nominiert. Ebenso wie Willi Kleuser. Der firmiert als Sitzungspräsident. Obwohl er seinen Rücktritt angekündigt hatte, bleibt Hofmarschall Heinz Kleef der Narrenmütze treu. Der Hofmarschall betreut vor allem das große Jeckenpaar.
46 Gesellschaften gehören zum MKV. Während die schwul-lesbische KG "Leckere Jecke" neu dazukam, bleiben die Nierspiraten außen vor. MKV-Sprecher Bella Peltzer: "Das ist keine richtige Karnevalsgesellschaft und viel zu klein."