Kunst von Manfred Vierschilling bei Mönter - Ein komplexes Gesamtkonzept
Manfred Vierschilling zeigt bei Mönter seine „Bildräume“.
Osterath. Es sind nicht einfach nur flächige Bilder, die Manfred Vierschilling in der Galerie Mönter zeigt. Die Betrachter werden mit Räumen konfrontiert. "Bildräume", so der Titel der Ausstellung, entstehen, weil Vierschilling, der ausgebildete Innenarchitekt, spürt, wie Materialien, Pigment und Furnier zu einer tiefen Dreidimensionalität streben.
Er unterstützt und lenkt diesen Prozess intuitiv zu einer Magie hin, die der rationalen Erklärung weitgehend entrückt ist und die ihre Geheimnisse nicht preisgibt. Gleichsam geschieht eine Transformation: zunächst des Holzes in seiner malerischen, geschichteten und lasierten Bearbeitung, dann des Raumes, der für Vierschilling immer auch Träger jenes Gesamtkunstwerkes ist, das profan Ausstellung heißt.
Vierschilling arbeitet im "KunstWerk", ein Backsteinkomplex in Köln-Deutz, ehemals Fabrikationsstätte, heute Atelierhaus der unterschiedlichsten Künstler. Das Fluidum der Inspiration umgibt und verbindet, ohne dass die Disziplin zu kurz kommt. Im Gegenteil: Die Konzeption und Planung sowie das solide erlernte Handwerk im Umgang mit Holz und den erforderlichen Werkzeugen sind unabdingbar.
Kunst in der Gesamtheit ihrer Entstehung ist für Vierschilling ein fragiles Ent- und Verwerfen, Nähern, Prüfen und Nacharbeiten. Eine kompliziert ausgearbeitete Logistik spannt das Feld für Erkundungen in Bereichen der Seele, die dem Betrachter meist verborgen bleibt. Entscheidend für das Ergebnis kann sein, wie die Farbe verteilt oder die Struktur gern verwendeten dünnen Furniers miteinbezogen ist in die Fertigung.
Dünnes Furnier wird gebrochen, mit dem Cutter geschnitten, neu zusammengesetzt, so dass Fugen entstehen, Fluchtlinien, die als Perspektiven wirken. Die Malerei des Manfred Vierschilling ist, auch wenn sie auf den ersten Blick einen monochromen Charakter aufweist, hochkomplex, weil sie in Bezug auf die Untergrund-Strukturen und den aus Neukombinationen sich ergebenden Fugen zu sehen ist.
Vierschilling zeigt ausschließlich Kleinformate und serielle Reihungen von Kleinformaten. Doch diese scheinbar harmlosen "Bildräume" verwandeln sich unter der Bemalung im Einklang mit der Galerie in Bestandteile des Gesamtkonzeptes.