Osterath: 8000 zusätzliche Fahrten

Vor allem der Frischemarkt würde in dem neuen Wohngebiet für Verkehr sorgen.

Osterath. Seit gut einem Jahr ist das ehemalige Ostara-Gelände von Schutt und Müll befreit. Doch bevor dann tatsächlich der erste Spatenstich für das geplante Wohn- und Gewerbegebiet im Herzen von Osterath erfolgen kann, schlägt im Vorfeld die Stunde der Gutachter.

Im Planungsausschuss war es jetzt der Aachener Wolfgang Christ, der seine Untersuchungen zu dem künftigen Verkehrsaufkommen präsentierte. Problem: Zumindest so lange die geplante Bahnunterführung noch nicht Realität ist - viermal die Stunde stauen sich die Autos bis zu drei Minuten lang - sei der Verkehr rund um das neue Stadtquartier schon heute "an der Grenze der Leistungsfähigkeit", so der Ingenieur.

Innerhalb des neuen Plangebiets, das von Meerbuscher (Süden) und Strümper Straße (Norden) sowie dem Winklerweg (Ost) und dem Bahnhofsweg (West) eingegrenzt wird, hätten die Experten aus Entlastungsgründen bereits zweimal nachgebessert.

Die Gottlieb-Daimler-Straße - heute nur ein 100 Meter langes Stück, das auf den Aldi-Parkplatz führt - erhält eine weitere Stichstraße in Richtung Winklerweg, und auch der Frischemarkt - wenn er denn tatsächlich eine Mehrheit findet - bekommt eine eigene Zufahrt.

Vor allem auf den viel diskutierten Frischemarkt ist es dann auch zurückzuführen, dass das neue Wohn- und Gewerbegebiet laut Gutachter 8000 zusätzliche Fahrten am Tag produzieren dürfte. Dennoch ist sich Christ sicher: "Wir sind auf der sicheren Seite."

Wenn denn mögliche Gefahrenquellen beseitigt werden: Und das gelte vor allem für den Bereich Winklerweg / Insterburger Straße, der ja keine eigentliche Kreuzung darstellt, da beide Straßen versetzt in die Meerbuscher Straße münden. Lösung: Die Meerbuscher Straße wird in diesem Bereich um jeweils eine Abbiegespur erweitert, die Spuren werden nach zirka 100 Meter dann aber wieder zurückgeführt.

Auch Uwe Kloppe, dessen Ingenieurbüro mit der Umsetzung beauftragt ist, räumt ein: "Das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss." Gerade der Feuerwehr, wenn sie aus der Insterburger Straße kommt, müsse Vorfahrtsrecht eingeräumt werden. Sicher ist sich Kloppe dagegen, dass der Winklerweg entlang des Wohngebietes eine Lärmschutzwand benötigt, und dass im Norden eine Ampel die Einfahrt in die Strümper Straße erleichtern soll.