Rheuma-Medizin zum Anfassen

Tag der offenen Tür: Die Besucher im Rheumazentrum testeten auch futuristische Therapie-Geräte.

Lank-Latum. Christine und Martin Webers leiden unter Rückenschmerzen. Beim Tag der offenen Tür im Rheinischen Rheumazentrum (RRZ) hat es ihnen vor allem die Gyrokinese - eine schonende Bewegungstherapie mit Hilfe von speziellen Geräten - angetan. Sie ziehen ihre Schuhe aus und testen kurzerhand ein Gerät, das entfernt an eine Hantelbank erinnert.

Nach fünf Minuten steigt er entspannt und begeistert von der futuristischen Maschine. Seine Frau Christine sagt: "Ich habe schon alles versucht wie Krankengymnastik und Spritzen. Aber nach einer Probestunde hier ging es mir sofort besser."

Auch Joachim Plantholt, Stellvertretender Verwaltungsdirektor des RRZ, ist zufrieden. Vor allem freut er sich über das rege Interesse an der Arbeit des Rheumazentrums. Kein Wunder bei zwei Millionen Rheumakranken im Land einerseits und fachärztlicher Unterversorgung andererseits.

Nicht zuletzt locken aber das breite Angebot an Informationen rund um die Klinik und die vielen Mitmach-Aktionen. Besonderheiten wie Qi Gong, geführtes Nordic Walking, Gerätetraining oder eben Gyrokinese - alles dürfen die Besucher ausprobieren.

Die Sprösslinge der Gäste können sich beim Ergotherapeuten Andreas Nöllgen am Speckstein austoben. Er zeigt aber auch die Serviettentechnik, eine Therapiemethode um die Armmuskulatur, Augenkoordination und Ausdauer bei Kranken zu fördern.

Eine Tür weiter, im Ergo-Bereich bei Andrea Balicki, müssen die Kinder auf Rollbrettern einen Parcours meistern, um den Rollbrettführerschein zu erwerben. Andere spielen Riech-, Tast- und Hör-Memory. Das sind alles Bestandteile aus Behandlungen für beispielsweise hyperaktive Kinder oder Frühgeborene.

Auch die Vorträge, besonders über die Knochendichtemessung, sind stark frequentiert, in den Zwischenzeiten informieren Diashows über das Hospital von damals und heute. Masseurin Sabine Sierke erklärt derweil Besuchern ein neues Angebot des Hauses:

das trockene Schröpfen, bei dem erhitzte Gläser auf die Haut gesetzt werden und einen Unterdruck erzeugen, um Schadstoffe abzusaugen. Ebenfalls neu im Zentrum ist die Dependance des Krefelder Ayurveda-Teams "tridosha". Nach dem Panchakarma-Prinzip der Reinigung soll hier dem Körper geholfen werden, seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren, denn bei Rheuma werden Gelenke und Gewebe geschädigt.