Viele Meerbuscher gehen stiften

Bürgerstiftung: Der erste offizielle Akt fand am Montag im Büdericher Sitzungssaal statt. Die Stiftung hat ein Startkapital von 50650 Euro. Mindestkapital für eine Stiftung sind 50000 Euro.

Meerbusch. Lothar Beseler, Leiter des Meerbuscher Kulturkreises, zückt den Kuli und unterschreibt unter den wachsamen Augen von Bettina Scholten, Referentin des Bürgermeisters Dieter Spindler. Auch Stefan Bender, Präsident der Büdericher Heinzelmännchen, hat schon seine Unterschrift geleistet - leichten Herzens, denn schließlich ist das für den guten Zweck, handelt es sich doch um die die Gründung einer Bürgerstiftung, die anderen Bürgern Gutes tun soll.

Diesem Ziel sind die Meerbuscher am Montag einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Im Sitzungssaal am Dr.-Franz-Schütz-Platz fand der erste offizielle Akt der künftigen "Bürgerstiftung - Wir in Meerbusch" statt. Beim so genannten Gründergeschäft müssen Gründerstifter ihre Unterschriften abgeben, damit die Stiftung von der Bezirksregierung Düsseldorf anerkannt werden und seine Gemeinnützigkeit festgestellt werden kann.

Laut Satzung will die Bürgerstiftung Initiativen in den Bereichen "Bildung und Erziehung, Sport, Jugend- und Altenhilfe, Kultur-, Kunst- und Denkmalpflege, Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege, traditionelles Brauchtum, Heimatpflege, öffentliche Gesundheitspflege und demokratisches Staatswesen" unterstützen.

Wenn sich dabei mehrere Bereiche überschneiden - umso besser, findet Scholten und nennt als Beispiel ein Kunstprojekt im Kindergarten: "Da sind dann schon die Bereiche Jugend, Kultur und Bildung mit drin."

Rund 40 Meerbuscher hatten sich schriftlich bereit erklärt, zum Grundkapital der Stiftung beizutragen. "Einige sind verhindert. Darum kann ich das Gründungsgeschäft heute nicht abschließen", sagte Bettina Scholten, die sich um die rechtliche Seite kümmert und bereits als künftige Geschäftsführerin der Bürgerstiftung gehandelt wird. Bis kommenden Donnerstag sollen die fehlenden acht Unterschriften aber vorliegen.

Die Stiftung hat ein Startkapital von 50650 Euro. Mindestkapital für eine Stiftung sind 50000 Euro. Die Sparkasse Neuss hatte 25000 Euro dazugegeben, unter der Bedingung, dass die Meerbuscher bis Ende des Jahres mindestens genau soviel aus eigener Kraft aufbringen. Innerhalb eines Monats hatten die Bürger diesen Betrag beisammen.

Der Sparkassen-Regionalvertriebsleiter Gerd Schmitz ist einer der künftigen Stiftungsvorstände. Er setzt auf Bürgerengagement: "Es wird immer schwieriger, Geld für Projekte aufzutreiben, die den Bürgern helfen." "Das Besondere an unserer Stiftung ist, dass die Bürger genau sehen, was mit ihrem Geld passiert.

Natürlich können sie uns auch Vorschläge machen", sagt Holger Rost. Scholten ist ebenfalls überzeugt von der Stiftung: "Das breit gefächerte Engagement von Bürgern für Bürger gefällt mir sehr." Uli Wetter hat schon konkrete Projekte im Auge: "Wir könnten zum Beispiel Trainer und Übungsleiter weiterbilden, damit sie Gewalt an Kindern besser erkennen."