Meerbusch: „Wasser marsch“ auf das Zielfeuer

170 Brandbekämpfer aus dem Rhein-Kreis kämpfen um den Leistungsnachweis des Landes NRW.

Meerbusch. Feuerwehrgruppenführer Reinhard Neunzig (38) steht vor den Feuerwehrmännern des Löschzuges Osterath. In fast schon militärisch knappen Ton werden Anweisungen für den bevorstehenden Löschangriff gegeben.

Es geht um alles. Zumindest zunächst mal darum, die Aufgaben für den Leistungsnachweis des Landesfeuerwehrverbandes NRW zu erfüllen, zu dem 17 Einheiten mit 170 Feuerwehrleuten in Meerbusch angerückt waren.

In Windeseile laufen die mit schweren Schutzanzügen ausgestatteten Männer zum Gerätewagen, ergreifen Schläuche, Strahlrohre und legen eine Saugleitung zu einem mit Wasser gefülltem Container.

Drei so genannte Zielfeuer müssen gleichzeitig bekämpft werden. Schon nach wenigen Minuten wird das angesaugte Wasser durch die Schläuche gepumpt, deren Spritzen die Feuerwehrleute auf brandrote Zielklappen richten.

Als es dann heißt "Wasser marsch!" fallen alle drei Zielobjekte auf die Rasenfläche des Langst-Kierster Feuerwehrgerätehauses. Die Übung ist beendet und die Feuerwehrmänner sind erleichtert.

Die Truppe um Reinhard Neunzig hat eine der vier Teildisziplinen des Leistungsnachweises erfolgreich absolviert.

Frank Mohr, Pressesprecher der Feuerwehr Meerbusch, stellt die Schwierigkeit des Löschangriffs heraus: "Innerhalb von 300 Sekunden muss die Übung abgeschlossen sein, jeder Feuerwehrmann hat seine spezielle Aufgabe und ist farblich gekennzeichnet. Jeder Handgriff muss sitzen, ansonsten gibt es Fehlerpunkte für das ganze Team."

Gruppenführer Neunzig und seine Einsatztruppe benötigen 233 Sekunden. Neunzig ist zufrieden: "Mit diesem Ergebnis sind wir im guten Mittelfeld. Es handelt sich um einen Ausbildungsangriff.

Den Ernstfall kann man nicht proben." 17 Feuerwehreinheiten nehmen aus dem ganzen Rhein-Kreis-Neuss am Leistungsnachweis teil, der dieses Jahr zum ersten Mal in Meerbusch stattfindet.

Frank Mohr: "Der Wettkampf der Gruppen steht nicht im Vordergrund. Der Gegner ist die Zeit und sind die Fehlerpunkte."

Wer besonders oft am Leistungsnachweis teilgenommen hat, wird dennoch ausgezeichnet. Mohr: "Die Anzahl der Teilnahmen wird durch ein Feuerwehrleistungsabzeichen, das an die Uniform gesteckt wird, ausgedrückt.

Für die erste Teilnahme bekommt man das Leistungsabzeichen in Bronze und mit der zwanzigsten Teilnahme erwirbt man das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold auf grünem Grund."

Neben dem Löschangriff müssen die Teams einen Fragebogen zu den "Gefahren der Einsatzstelle" ausfüllen und ihre Fertigkeit, Knoten und Stiche zu machen, unter Beweis stellen. Sogar sportlich werden die Feuerwehrmänner und -frauen gefordert.

Am Sportplatz an der Niersterstraße in Lank-Latum müssen die Teams einen Staffellauf mit Hindernissen absolvieren. Für den Osterather Löschzug robbt Christian Schramm durch eine Röhre, Roman Koller balanciert über einen Schwebebalken und Christoph Schramm überwindet eine Kletterwand.

Passend zum sonnigen Wetter, das die Feuerwehrleute bei der ein oder anderen Übung kräftig ins Schwitzen brachte, strahlte auch Pressesprecher Mohr, als er am Ende der freiwilligen Veranstaltung verkündete:

"Alle 17 Gruppen haben die Prüfungen bestanden und den Leistungsnachweis somit erbracht."