Lank: Freie Ohren, ein freies Herz und dazu freie Wände

Im Rheinischen Rheumazentrum zeigt Ex-Patient Rudolf Porsche eine spannende Ausstellung mit Kalligrafien.

Lank. Auch die Rheumaklinik in Lank setzt seit sechs Jahren auf eine ansprechende Flurgestaltung mittels Kunstausstellungen. "Gerade den chronisch Kranken in unserem Haus soll Gelegenheit gegeben werden, an so etwas teilnehmen zu können", sagt Geschäftsführer Joachim Plantholt.

Patienten und auch das Personal hätten diese Idee positiv aufgenommen.

In diesem Juni verschönert der ehemalige Patient und Theaterschauspieler Rudolf Porsche die Klinikflure mit japanischen Kalligrafien. "Von der Ratte bis zum Schwein" beinhaltet die zwölf Tierkreiszeichen sowie 15 weitere Zeichen, etwa für Liebesglück oder Blume.

Der Künstler fand im Düsseldorfer Haus für japanische Kultur seinen ersten Lehrer Lü Chen.

Shodô, die japanische Kalligrafie, beinhaltet keine Buchstaben oder Silben, jedes Zeichen hat seine Bedeutung - wie auch der übliche rote Namensstempel auf jedem Bild:

"Der Fels, der sich von der Brandung nicht umwerfen lässt" heißt bei uns schlicht Rudolf. Entstanden im China des vierten Jahrhunderts nach Christi wuchs diese Schreibform insbesondere durch die Verbreitung des Zen-Buddhismus - der auch der Weg Porsches ist - im Land der aufgehenden Sonne heran und wurde zur allgemeinen Lehr- und Kunstform erhoben.

"Freie Ohren, freies Herz und freie Wände" benötige der Schriftzeichenmaler, um "mit gleichem Aufwand, wie auf der Bühne" zu arbeiten.

Leider nur am Vernissagetag konnte ein ganz besonderes Stück gezeigt werden, die perfekte Kalligrafie eines chinesischen Gebetes - ähnlich unserem "Vater unser" - mit kleinsten Zeichen, die akkurat wie gedruckt von einem betagten Japaner 600 Mal zur Meditation gemalt wurde.

Porsches Werke dagegen sind moderner. Neben dem traditionell verwendeten Seidenpapier, welches übrigens aus verschiedensten Fasern besteht, benutzt er Leinen, auch unbehandelt bräunlich, oder Papyrus-Karton-Collagen. Gemalt wird mit Pfauenfederpinsel - und auch schon mal ein Glückssymbol auf Bestellung.

Neben den Künsten findet Rudolf Porsche zudem Zeit für Projekte wie der Freizeitgestaltung in einem Kaarster Seniorenstift. Um mit den Rentnern neben der Schreibwerkstatt auch Theaterausflüge unternehmen zu können, machte der 1950 geborene Düsseldorfer gerade den Personenbeförderungsschein.