Meerbusch: Jetzt platzt dem Bürgermeister der Kragen

Bürgermeister Dieter Spindler ist nach jüngsten Äußerungen von „Pro Baum“-Vertretern empört: „Unbelehrbar und unverschämt.“

Meerbusch. "Dilletantischer Murks" - nach der jüngsten Äußerung von Charlotte Nieß-Mache zu den Sanierungsplänen der Stadt entlang der Büdericher Ortsdurchfahrt ist selbst für Bürgermeister Dieter Spindler das Maß voll.

"So lasse ich gutachterlich fundierte Arbeit nicht diskriminieren. Das ist schlichtweg eine Unverschämtheit", sagt der Verwaltungschef.

Es könne nicht angehen, dass die Erkenntnisse eines öffentlich bestellten und vereidigten Gutachters mit unbelegten Tatsachenbehauptungen einfach frech beiseite gewischt würden. "So wird die Öffentlichkeit leichtfertig in die Irre geführt."

Deutlicher als im Vortrag von Gutachter Stephan Muthig im Bau- und Umweltausschuss könne man Zustand und Gefährdung der Straßenbäume nicht mehr vermitteln.

Muthig hatte den Politikern erklärt, dass 32 der 123 Bäume an der Straße wegen erheblicher Krankheitssymptome "nur noch auf standby" stünden und großenteils schon aus Sicherheitsgründen schnellstmöglich ausgetauscht werden müssten.

Weitere 51 Exemplare würden laut Gutachter durch die Straßensanierung derart in Mitleidenschaft gezogen, dass um ihre Standsicherheit gefürchtet werden müsste. Dies, so Muthig im Ausschuss, sei einfach "nicht wegzudiskutieren".

Für Spindler ergibt sich daraus Handlungsbedarf: "Wer diese Fakten nicht sehen will, ist unbelehrbar, sperrt sich gegen die Wahrheit und handelt fahrlässig."

Bezeichnend sei zudem, dass der von der Initiative befragte Sachverständige Wolf Meyer-Ricks bei seiner Prüfung auf die nahezu gleiche Anzahl kranker Bäume gestoßen sei.

Auch die mehrfach öffentlich geäußerten Zynismen von "Pro Baum"-Sprecher Joachim Quaß seien völlig neben der Sache. Quaß hatte jüngst angekündigt, sich keinem "Planungsdiktat" der Stadt beugen zu wollen.

"In Meerbusch gibt es kein Planungsdiktat, sondern nur demokratisch gefasste Beschlüsse, das gilt auch für das Sanierungsvorhaben an der L137."

Wer anderes behaupte oder - wie auch Quaß - der Stadt Verschleppung von Informationen oder mangelnde Dialogbereitschaft vorwerfe, handele wider besseren Wissens.

Das Gespräch mit der Initiative "Pro Baum" wird Spindler heute aber trotzdem wie geplant führen. "Ich habe von Beginn an Gesprächs- und Kompromissbereitschaft signalisiert, so soll es bleiben. Nur so kommen wir zu einer Lösung, mit der viele Menschen leben können."