Musikschultag in Meerbusch: Mit den Ohren zur Musik staunen

Nur das Wetter spielte am Samstag bei der „Klanglandschaft“ nicht mit.

Meerbusch. Noch ein wenig schläfrig erschienen die kleinen Musiker des Jugendblasorchesters am Samstagmorgen auf dem Franz-Schütz-Platz. Dazu kam das anfangs miese Wetter, die dröhnenden Flugzeuge über den Köpfen förderten auch nicht gerade die Konzentration.

Dennoch gelang es, nach strengem Aufruf zur Ordnung durch den Dirigenten, die anfängliche Nervosität zu überwinden und vor ausreichend Publikum in die "Klanglandschaft" des Musikschultages zu starten.

"Erfreulich, wie viele so früh aufgestanden sind. Dieser Tag wird in ganz Deutschland gefeiert, wir sind also in bester Gesellschaft", eröffnete Musikschulleiterin Sabine Herrmann den Veranstaltungsreigen mit acht verschiedenen Stationen.

Kaum war der Gedanke, dass der Markteinkauf doch eigentlich immer klassische Klanguntermalung haben könnte, zu Ende gedacht, tröpfelte es auch schon wieder.

Die erste Gelegenheit, den Standort zur Einkaufspassage zu verlegen. Hier gab es ein "Tastentreffen" der Klasse von Ruth Walach mit aufmunternder Keyboardmusik. Zudem entlockten Vera Schapers Bambini ihren Blockflöten Hörenswertes.

Wenig später folgte der meteorologische Tiefpunkt am Deutschen Eck: Das Blechbläserensemble von Peter Koch musste dem Hagel trotzen, hielt aber durch und wurde mit Applaus belohnt. "Für alle, die heute nicht zum Zuge kommen", tröstete Hermann, "machen wir noch mal eine Feier, vielleicht im Wasserturm".

Pünktlich um 10.45 Uhr startete der 60er-Jahre-Shuttle-Bus der Rheinbahn, der wie der gesamte Musik-Rundweg mit roten Ballons als Leitfaden geschmückt war. Hauptsächlich Mütter und ihre Kinder ließen sich zum Intermezzo nach Lank zu chauffieren.

Die fünf angekündigten Auftritte am alten Schulhof fielen dem Tief zum Opfer, im Forum Wasserturm dagegen konnte man, entgegen dem Namen, trockenen Fußes der Musik lauschen.

Die Goldbären waren vom Schulhof gerettet worden und durften nun überdacht zur Mitmachnummer aufspielen. So animierte Leiterin Angela Schotes das Publikum, "Tequila" zum entsprechenden Lied zu skandieren.

Zum Heimspiel am Kaustinenweg in Strümp waren durch die Fenster Vogelstimmen zu vernehmen. Die Sonne blitzte jetzt endlich mal ebenso durch wie Reinhardt Roebers’ fröhliches Naturtalent, Kinder zu unterrichten.

Neben Fagott und Horn wurde das Akkordeon vorgestellt, letzteres war Bestandteil eines kroatischen Tanzliedes. "Das mit dem Fußball konnte ich ja nicht ahnen", scherzte Roebers, "es ist aber trotzdem ein schönes Stück".

Nach der Ankunft in Osterath konnte der Klangreisende sich niederlassen, entspannen und mit den Ohren staunen. Der große Flügel war in das kleine Kunstkabinett gerollt worden und lud zur "Klavierbühne" ein.

Unter der Leitung von Monika Staudenmaier spielten Daniela Diennies und Andreas Kiefer Brahms-Stücke vierhändig. Eva-Maria Santen nahm sich die "Drei Danzas Argentinas" vor.

Aus allen Nähten platzte am Mittag der Alte Güterbahnhof, wo zu Beginn die Kinder der Früherziehung die Herzen der Eltern zum Dahinschmelzen brachten. Mit einem Cello-Crossover fand der Tag dann einen würdigen Abschluss.