Amprion geht den nächsten Schritt für Konverter-Bau
Das Unternehmen hat einen Antrag zur Festlegung eines Korridors für die Stromtrassen gestellt.
Kaarst. Aus der Sicht von Amprion ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Großprojekt „Stromkonverter“ eingeleitet. „Wir haben jetzt den Antrag auf Bundesfachplanung für den Bereich zwischen Osterath und Rommerskirchen gestellt“, sagt Unternehmenssprecherin Joëlle Bouillon. Die Eröffnung des Verfahrens durch die Behörde, heißt es, stehe noch aus.
Der Übertragungsnetzbetreiber will sein 400 Millionen Euro teures Konverterprojekt auf Kaarster Stadtgebiet realisieren. Zur Einbindung der Gleichstromleitung von Osterath nach Baden-Württemberg will Amprion auf der sogenannten Dreiecksfläche — an der Grenze zu Meerbusch zwischen A 57, Bahnlinie und L 30 — einen Konverter errichten, der Strom aus konventionellen Kraftwerken in Gleichstrom wandelt. 2019 soll das Atomkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg vom Netz gehen. Bis dahin müssen Leitung und Konverter stehen. Der Bau soll spätestens 2018 beginnen.
Um die Dreiecksfläche für den Konverter nutzen zu können, muss das Unternehmen Einfluss auf den Regionalplan nehmen, denn der sieht an besagter Stelle bislang Kiesabbau beziehungsweise einen regionalen Grünzug vor. Dazu gibt es zwei Optionen: Ein Zielabweichungsverfahren, für das eine Einwilligung des Kaarster Stadtrats erforderlich ist; und eine Anregung an die Bezirksregierung, den bereits öffentlich ausgelegten Regionalplanentwurf nachträglich zu ändern (Bebauung statt Auskiesung). Eine entsprechende Stellungnahme im laufenden Beteiligungsverfahren hat Amprion Ende März eingereicht.
Ein Zielabweichungsverfahren kann gutachterlich erst dann vorbereitet werden, wenn die Bundesnetzagentur ins Planfeststellungsverfahren geht. Das ist 2016 der Fall.
Die jetzt beantragte Bundesfachplanung ist der erste Schritt des zweistufigen Genehmigungsverfahrens, das Amprion durchlaufen muss. Mit der Bundesfachplanung legt die Bundesnetzagentur zunächst einen Trassenkorridor von einem Kilometer Breite für die Leitung fest. Über den Standort des Konverters im Rhein-Kreis Neuss wird in der Bundesfachplanung nicht entschieden.