Dormagen: 40-Tonner zirkeln durch den Parcours
Trucker aus 14 Nationen kämpften im Chemiepark um den Titel „Fahrer des Jahres“.
Dormagen. Ganze Trupps von Punktrichtern in orangefarbenen Sicherheitswesten umringen die langen Sattelschlepper bei ihren schwierigen Rangierfahrten. Konzentriert manövrieren die Fahrer ihre markanten roten Zugmaschinen mit den beige- oder silberfarbenen Tankaufliegern durch den aufgebauten Parcours.
Zum zweiten Mal hat der internationale Logistikdienstleister Hoyer am Samstag den "Fahrer des Jahres" ermittelt. Erstmals fand der Fahrer-Wettkampf im Chemiepark in Dormagen statt.
Fahrer aus insgesamt 14 Nationen, von England über die Schweiz bis Slowenien, haben an dem Wettkampf teilgenommen. "Es ist top, wenn die Firma so etwas macht", sagt Karsten Scholz (43), deutscher Fahrer der Hoyer-Niederlassung in Schkopau.
"Die Fahrer kommen zusammen und können ihren Familien zeigen, was sie so machen auf der Arbeit. Außerdem lernt man was dazu und das Geld stimmt auch." Insgesamt winkten Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro.
Der sportliche Wettkampf hat für die Spedition, die auch Gefahrgüter transportiert, durchaus einen ernsten Hintergrund. "Das, was die Fahrer hier leisten müssen, ist im Grunde ihr täglicher Job", sagt Michael Peltis, Sicherheitsmanager bei Hoyer.
"Was hier nur ein Fehlerpunkt ist, kann im täglichen Leben allerdings ein Unfall sein. Und das gilt es natürlich zu vermeiden." Entsprechend anspruchsvoll waren die Teilnahmevoraussetzungen.
Eine gute Fahrerausbildung ist da die wichtigste Grundlage. Längst reicht für den Fahrerberuf nicht mehr nur der Führerschein. "Wir müssen für Ausbildung wesentlich mehr tun", sagt Firmeninhaber Thomas Hoyer.
"Die Fahrzeugtechnik wird immer komplizierter. Fahrerausbildung ist heute Hi-Tech." Die neue Entwicklung, ein Lkw-Simulator mit original Fahrerkabine, konnten die Besucher auch ausprobieren.
Während die hier verursachten virtuellen Unfälle alle glimpflich ausgingen, wurde beim Wettbewerb jeder Fehler mit Strafpunkten belegt. Am Ende setzt sich Karsten Scholz gegen seine ebenfalls starken dänischen und slowenischen Fahrerkollegen durch.
Entscheidend war nicht nur sein Fahrgeschick, sondern auch die gewissenhafte Einhaltung der Sicherheitsvorschriften sowie sein theoretisches Wissen, das ebenfalls abgefragt wurde.
Der Logistikdienstleister war früher in Neuss zu Hause. Heute sitzt er mit seinem Logistik-Zentrum Rhein-Ruhr auf einem etwa 90.000 Quadratmeter großen Gelände im Chemiepark Dormagen.