Grevenbroich: Eine lange Nacht mit Live-Musik

Zweite Auflage von „Grevenbroich live“ lockte erneut 1.000 Musikfans.

Grevenbroich. Wohl an die 1.000 Musikfans lockte das Festival "Grevenbroich Live" am Samstag in die Innenstadt. "Wir haben jede Menge Leute getroffen, die wir lange nicht mehr gesehen haben", freut sich Besucher Dieter Schoetzau.

In neun Kneipen rockten neun Live-Bands, was das Zeug hielt. Die Spielorte lagen in fußläufiger Entfernung, sodass es sich geradezu anbot, die Spielpausen für einen Abstecher in die nächste Location zu nutzen.

Das war auch das Abendprogramm von Besucherin Jutta Bischof, die den Abend im Haus Portz bei der Gruppe S.A.C.K. und ihren Rock-Covern startete. Das Café Kultus hatte Jutta Bischof allerdings nicht auf ihrem Programm.

"Das ist wohl eher etwas für jüngere Leute", meinte die Grevenbroicherin. Gut möglich, dass Jutta Bischof etwas verpasst hat. Denn statt auf Ska und Punk setzte das Jugendcafé mit der Korschenbroicher Band "Tune up" ebenfalls auf Klassiker der Rock-Geschichte. Der Altersdurchschnitt im Publikum lag entsprechend über 30 Jahre.

Erfreulicherweise fand die Menge schon früh am Abend den Weg ins Kultus. Gegen 21 Uhr war das Lokal gut gefüllt, später wurde es sogar richtig kuschelig. Jedenfalls fürs Publikum, denn hinter der Theke war - genau wie im Haus Portz - Marathonzapfen angesagt.

Die Wirte hat’s gefreut. "Schon die Premiere im vorigen Jahr war ein Erfolg", erinnert sich Kultus-Mitarbeiter Stefan Wehlings. "Daran knüpfen wir jetzt an", sagt er und zapft schnell das nächste Bier.

Besucherandrang herrschte auch im Flönz an der Kölner Straße, an ein Durchkommen zur Bühne war in dem schmal geschnittenen Raum nicht zu denken. Auch dort solider Rock, gespielt von "The Strangers".

Nach so viel lauter Musik erwies sich das Aura an der Bahnstraße geradezu als Relax-Oase. Für die passenden Rhythmen sorgte die Luis de Lima Band, deren Namensgeber zu den besten und innovativsten Latino-Gitarristen Deutschlands gerechnet wird.

Das Trio (Percussion, Gitarre, Gesang) spielte Klänge zum Zuhören, Mitwippen und Schönfinden, darunter Klassiker wie "The Girl from Ipanema" und Stücke aus "Buena Vista Social Club".

Ins Aura-Publikum mischten sich schließlich auch Dieter Schoetzau und Harald Rademacher. "Grevenbroich ist musikalisch etwas verarmt, daher freuen wir uns über jede Bereicherung der Konzert-Szene", so das Urteil der beiden, die selbst seit Jahren als Musiker aktiv sind.

Einen Optimierungsvorschlag fürs nächste Mal hatte Rademacher dennoch: Das Programm sollte vielfältiger werden: "Jazz fehlt noch."