Kaarst: Sand in der Flasche als Hantel

Das vierte Senioren-Forum zeigte im Rathaus Tipps zu Ernährung und Bewegung.

Kaarst. Das vierte Kaarster Seniorenforum in der Rathausgalerie hatte seinen Schwerpunkt auf die Themen Bewegung und Ernährung gelegt. Die Cafeteria mit ihrer Kuchentheke versorgte vor allem den Blutzuckerspiegel. Sechs Mahlzeiten am Tag sollen diesen konstant halten.

Diesen Rat gab das Vinzenz-Haus auf einer Tafel im Eingangsbereich. Zudem soll die Kost ballaststoff- und abwechslungsreich sein. Ältere Menschen haben meist weniger Hunger, brauchen weniger Kalorien, aber weiterhin dieselbe Menge an Vitaminen wie jüngere.

Fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag empfiehlt Angela Clausen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Eine Portion ist eine Hand voll", erklärt sie den Besuchern an ihrem Stand. Dabei isst das Auge immer mit. "Die Mahlzeiten müssen Highlights sein", so Clausen.

Seniorenwohnheime achten deshalb auch darauf, dass das Essen schön angerichtet ist. Gemeinsame Mahlzeiten fördern zudem die Sozialkontakte. Hilfsdienste sollen ebenfalls auf diese Aspekte achten. "Und immer wichtig", so die Verbraucherexpertin, "viel trinken".

Die weit verbreitete Faustregel von drei Litern pro Tag gilt allerdings nicht. "Die Trinkmenge wird oft mit der Flüssigkeitsaufnahme verwechselt", sagt Anja Krumbe von der Informationszentrale Deutsche Mineralwasser.

"Anderthalb bis zwei Liter trinken reicht. Den Rest nimmt der Körper durch Obst und Gemüse auf." Das Problem im Alter ist allerdings, dass der Durst nachlässt.

Parallel zur Präsentation im Rathaus gab es im Bürgerhaus Vorträge zur richtigen Ernährung. An anderer Stelle präsentieren Therapeuten Bewegungsangebote wie Chi Kung und Tai Chi, und zeigten Koordinationsübungen für den Gleichgewichtssinn.

Wo man sich im Alter fit hält, stellen die SG Kaarst und Medifit vor. Wer ungern in ein Fitnessstudio geht, kann zu Hause mit einfachen Mitteln etwas für die Leistungsfähigkeit machen. "Als Gewicht wird eine Wasserflasche mit Sand gefüllt. Anhand der Sandmenge lässt sich ganz einfach der Trainingsfortschritt feststellen", sagt Dagmar Diensberg.

Die Personaltrainerin besucht die Senioren zu Hause und erarbeitet mit ihnen Trainingskonzepte in den Bereichen Ausdauer, Krafttraining und Beweglichkeit. "Zweimal die Woche jeweils eine Stunde sollte jeder etwas für sich tun", rat sie.

Neben den Spezialisten rund um die Ernährung und Bewegung sind beim vierten Seniorenforum auch die örtlichen Pflege- und Hilfsdienste und die Seniorenwohnheime vertreten.

Die Volkshochschule hat über ihr Programm für Ältere informiert, das Haus der Senioren hatte wieder ihre Computer aufgebaut. Die Seniorenorganisationen der Parteien, die sich im vergangenen Jahr noch etwas in die hintere Ecke gedrängt fühlten, bekamen dieses Mal ebenfalls genug Platz für ihre Stände.