Grevenbroich. Wer vom kürzlich gewachsenen Neubaugebiet in Kapellen in den älteren Teil des Ortes möchte, muss einen weiten Umweg in Kauf nehmen. Die beiden Ortsteile sind getrennt durch Bahngleise, der einzige Überweg führt als Umweg an der Talstraße entlang.
Dafür heißt es für die Anwohner zunächst: Zähne zusammenbeißen. Denn um die Fußgängerunterführung unter den Gleisen hindurch anlegen zu können, müssen Zugpausenzeiten genutzt werden und - die sind nachts. Zwischen 23.45 Uhr und 4.30Uhr werden an diesem und am kommenden Wochenende jeweils in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag die Arbeiten stattfinden. "Uns ist bewusst, dass der Bau der Unterführung mit Belästigungen und Lärm in der Ruhe- und Nachtzeit einhergeht, aber das wird nur in diesem eng begrenzten Zeitrahmen der Fall sein", bittet Prümm um Verständnis.
"Um den Verbau und den Hilfsbrückeneinbau unter den Gleisen hindurch anzulegen, brauchen wir dieses Zeitfenster, in dem keine Züge fahren oder auf ein anderes Gleis umgeleitet werden", erklärt Michael Stief von der DSK.
1,6 Millionen, davon 1,2 Millionen Euro reine Baukosten, wird die Unterführung kosten, die auch Rollstuhlfahrern und Kinderwagen einen bequemen Weg über Rampen ermöglichen wird. Mit so genannten Gabionen, Drahtkörben, die mit Steinen gefüllt sind und die Betonwände des Tunnels verkleiden, will sich die Stadt nicht nur vor Graffiti-Sprayern schützen, sondern auch einen gestalterischen Übergang zum Grünstreifen schaffen, der an das Baugebiet grenzt. Im Neubaugebiet entstehen in zwei Abschnitten 700Wohneinheiten.