Stadtentwicklung in Kaarst: Vermarktung verzögert sich

Der Planungsausschuss hat den Bebauungsplan Hubertusstraße gestoppt. Das bisherige Konzept wurde abgelehnt.

Büttgen. Wann die Stadt das Grundstück an der Hubertusstraße vermarkten kann, steht derzeit in den Sternen. Der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss hat jüngst das Konzept der Dreibund Architekten aus Bochum gestoppt.

Wie berichtet, hatte das Neusser Architektenbüro Agirbas & Wienstroer den ersten Platz im städtebaulichen Wettbewerb gemacht. Im Planungsausschuss im Februar lehnte die CDU diesen ab und gab dem Entwurf des Zweitplatzierten, Dreibund, den Vorzug.

Zur jüngsten Sitzung war der Entwurf des Bochumer Büros nochmals überarbeitet worden. Zentrale Idee des Konzepts ist die Einbindung des neuen Viertels in die vorhandene Bebauung: In der Mitte sind Einfamilienhäuser vorgesehen, an der Hubertusstraße sollen Reihenhäuser gebaut und Mehrfamilienhäuser entlang der Landstraße errichtet werden.

Im überarbeiteten Entwurf wurden die Häuser an der L 154 verkleinert: Statt drei sind nun vier Häuser mit je neun Wohnungen vorgesehen. Zudem wurde die Zufahrt zu den Tiefgaragen geändert.

Der geplante Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 40 Metern wurde nach Osten verschoben und die Anbindung an die Hubertusstraße neu gestaltet. "Ein Anfahren der Schule durch Busse ist problemlos möglich", erklärt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. Zudem sei ein "Durchrauschen" nicht möglich, erhöhte Geschwindigkeiten werden vermieden.

Entlang der Landstraße ist kein spezieller Lärmschutz vorgesehen, die Mehrfamilienhäuser sollen die Einfamilienhäuser abschirmen. "Es ist dort kein Schallschutz notwendig. Denn alle Aufenthaltsräume wie Schlafen und Wohnen sind zur ruhigen Seite orientiert.

Die Wohnungen liegen ja nicht an einer Autobahn", erklärt Architekt René Koblank und belegt dies mit einem Gutachten. Sollten die Mehrfamilienhäuser nach den Einfamilienhäusern gebaut werden, dann könne temporär ein Lärmschutzwall aus Gabionen-Steinen wie an der neuen Feuerwache in Kaarst errichtet werden: Dies ist platzsparend und preisgünstig.

Die Politiker stören sich vor allem an dem Lärmschutzkonzept. "Wer will sich denn da eine Eigentumswohnung kaufen, wenn es keinen Schutz gibt", meint etwa Ingo Kotzian (CDU). "Häuser können doch nicht als Lärmschutz dienen", sagt auch Partei-Kollege Peter Ruckenbrod. Zudem würde eine temporäre Schallschutzwand die Grundstücke nur verteuern.

Auch die anderen Parteien lehnen den Entwurf ab, aber vor allem deshalb, weil sie den Sieger-Entwurf verwirklicht sehen wollen. Die CDU erwartet nun von der Verwaltung, dass der Entwurf erneut überarbeitet wird. "Konkrete Vorschläge und was geplant werden soll, verrät die CDU aber nicht", wundert sich Elke Beyer von der SPD.