Kreis gibt sich so schnell nicht zufrieden

Nach dem 3:2 gegen Hamburg ärgert sich der DEG-Trainer über das schlechte zweite Drittel.

Düsseldorf. Harold Kreis wusste lange Zeit nicht so richtig, ob er sich über den 3:2-Sieg seiner DEG gegen die Hamburg Freezers von Freitag freuen sollte. Der Trainer des bis Sonntag noch Tabellen-Dritten der Deutschen Eishockey Liga haderte mit dem zweiten Drittel und der offensichtlich mangelhaften Einstellung seiner Spieler.

"Natürlich ist es ein gutes Zeichen, dass im letzten Spielabschnitt das Spiel aus dem Feuer gerissen wird", sagte Kreis. "Aber wir hätten angesichts der Überlegenheit des Gegners in dieser Phase bereits aussichtslos zurückliegen können."

Da könnten sich die Kollegen bei Torwart Jamie Storr bedanken, dass er die DEG im Spiel gehalten habe und nur bei zwei Angriffen der Hamburger hinter sich greifen musste. Und das auch nur nach katastrophalen Abwehrfehlern.

Unverständlich, warum die Gastgeber den Spielfluss und die Kampfbereitschaft nach dem guten ersten Drittel und der Führung durch Brad Tutschek nicht auch im zweiten Spielabschnitt an den Tag legten. "Schon drei oder vier Prozent weniger Einstellung können den Unterschied ausmachen", so Kreis, der sich auch so lange nach dem Spiel noch nicht beruhigen konnte.

Mit einem "bad win" - einem glücklichen Sieg nach einem schlechten Spiel - wollte sich der DEG-Coach einfach nicht zufrieden geben. "Das funktioniert nicht immer", so Kreis. "Normalerweise nutzt ein Gegner so ein Vakuum, wie es bei uns herrschte, eiskalt aus."

Die Lässigkeit des zweiten Drittels wurde in der Kabine angesprochen. "Ich musste nicht laut werden, die Spieler haben das selbst eingesehen und deutliche Worte gefunden. Vor allem die erste Reihe ist mit Wut im Bauch aufs Eis zurückgekehrt", sagte Kreis. "Ich bin Realist genug. Die Korrektur fand statt. Die Mannschaft hat sich dann mit ihrem Kampfgeist im letzten Abschnitt den Sieg auch verdient."

Adam Courchaine sorgte mit einer Vorlage (auf Collins) und seinem Treffer drei Minuten vor dem Ende für den Sieg in einem sehr unterhaltsamen Eishockeyspiel. Und das würde Kreis demnächst von seiner Mannschaft auch gerne über drei Drittel sehen.