Borussia: Aus in Nachspielzeit
Gladbach ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den MSV Duisburg ausgeschieden – 0:1.
Mönchengladbach. Dass ein Fußball-Spiel 90 Minuten dauert, dürfte jedem Profi bei Borussia Mönchengladbach klar sein. Und dass in den letzten Minuten und Sekunden sogar noch Spiele entschieden werden, dürfte ihnen spätestens bei der 0:1-Pokalschlappe am Dienstag gegen den MSV Duisburg klar geworden sein.
Nur drei Tage nach dem Hoffenheim-Debakel (2:4), als die Borussia in der Schlussphase drei Tore kassierte, hat es sie erneut erwischt. Als sich die ersten Fans schon ihr Kaltgetränk für die Verlängerung holten, fasste sich der eingewechselte Kristoffer Andersen nach feinem Doppelpass an sein MSV-Herz und traf aus rund 16 Metern mit dem rechten Außenrist in den rechten Winkel.
Nun dürfte es für Borussen-Coach Michael Frontzeck unerheblich sein, dass seinen Träumen vom vierten DFB-Pokalsieg des VfL ausgerechnet ein Ex-Borusse ein jähes Ende bereitet hat. Andersen spielte bis zum Sommer 2008 noch in der U23 der Borussia.
Schlimmer ist die Art und Weise der Niederlage: "Das ist der zweite Schlag innerhalb von drei Tagen, da werden wir sehen, wie wir da rauskommen." Fans, deren Glas immer halb leer ist, hätten das "wie" vielleicht sogar durch ein "ob" ersetzt.
In jedem Fall dürften diese beiden Last-minute-Niederlagen schmerzen und in Sachen Selbstbewusstsein keinem der Spieler Frontzecks bekommen sein.
Gleichwohl räumte der Gladbacher Trainer ein, dass der Zweitligist "nicht unverdient" gewonnen habe. Die Borussen dominierten in der ersten Hälfte und hatten durch Raul Bobadilla, Juan Arango und Karim Matmour Chancen zum 1:0 - aber es fiel eben nicht. Und die besseren Chancen im zweiten Durchgang hatte dann auch der MSV. Allein Änis Ben Hatira hätte die Borussen angesichts seiner vier Großchancen in Hälfte zwei nicht bis zur Nachspielzeit vom Achtelfinale des DFB-Pokals träumen lassen müssen.
Natürlich hätte Joker Oliver Neuville einen Abpraller (75.) von MSV-Keeper Tom Starke - nach Rettungstat gegen Marco Reus - auch zum 1:0 nutzen können. Aber sein Volley-Schuss passte eben nicht, während beim MSV-Joker Andersen in der 91. Minute alles passte. Also findet die dritte Pokalrunde wie schon in den vergangenen fünf Jahren ohne die Borussia statt.