Meinung Wohnen ist Grundbedürfnis

Meinung · Mahnern und Warnern zum Trotz steigt die Zahl fehlender Wohnungen, zumindest in den Ballungsgebieten, massiv an. Wohnen als Luxus trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei.

Eine Suchanzeige für eine «bezahlbare Wohnung» hängt an einem schwarzen Brett.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Wie Nahrung und Kleidung gehört auch das Wohnen zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Seit Jahren ist ersichtlich, dass Jahr für Jahr die Sozialwohnungen schwinden. Weiterer Schwund an Unterkünften, die aus der Mietpreisbindung fallen, ist absehbar. Was für den Durchschnittsverdiener immer mehr zum Problem wird - bezahlbaren Wohnraum zu finden - ist für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft schon viel zu lange Realität. Sie haben so gut wie keine Chance auf einen eigenen Mietvertrag. Ein Ende der Misere ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil.

Die wenigsten Menschen planen ihren sozialen Abstieg. Vor allem in fragilen wirtschaftlichen Zeiten kann es jeden treffen.   Mahnern und Warnern zum Trotz steigt die Zahl fehlender Wohnungen, zumindest in den Ballungsgebieten, massiv an. Dass sich Wohnungsbaugesellschaften, Sädte, Kommunen, Länder und Bund nicht nur Gedanken machen, um Vernatwortungen hin und her zu schieben, sondern zur Tat schreiten, ist längst überfällig. Soziale Träger sind dafür da, Menschen in Notsituationen zu helfen, doch dauerhaft können sie keinen starken Staat ersetzen. Gleichzeitig ist klar, dass zukünftiges Wohnen mit Änderungen der bisherigen Maßstäbe einhergehen muss, um es zu ermöglichen.

Ein Kommentar von Fatima Krumm.

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Wohnen als Luxus trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei. Gleiches gilt für die Stigmatisierung und systematische Ausgrenzung mancher Vermieter von Transferleistungsempfängern. Wie sollen diese Menschen an der Gesellschaft teilhaben und sich sozial integrieren, wenn sie nicht einmal mehr am Stadtrand bei der Vertragsunterzeichnung zum Zuge kommen? Ausgrenzung ist weder ressourcenschonend noch fördert es den Zusammenhalt. Es forciert die weitere Zerfaserung der Gesellschaft. Dabei gehören soziale Bindungen und Kommunikation doch ebenfalls zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen.