Baustopp an der Tannenstraße
Sanierung: Investor und Generalunternehmer trennen sich, der Umbau der Kasernen wird verzögert.
Düsseldorf. "Neuer Garten" nennt der Investor Vivacon aus Köln seine Luxuswohnungen in den denkmalgeschützten ehemaligen Infanterie-Kasernen im Areal zwischen Tannen- und Ulmenstraße. 180 Wohnungen mit über 12 000 Quadratmetern Wohnfläche enstehen in einem Teil des Ensembles - den anderen Teil entwickelt die LEG. Dort bezieht zum Beispiel die Werbeagentur Grey ihr neues Hauptquartier.
An den Vivacon-Häusern tut sich im Moment allerdings nichts. Seit einer Woche ruhen die Arbeiten. Der Grund: Vivacon und der beauftragte Generalunternehmer, die Mecklenburger Hochbau aus Schwerin, haben sich getrennt. "Es gab Meinungsverschiedenheiten um die Zahlungsmodalitäten", sagt Joachim Teske, der für die mecklenburgische Baufirma für das Düsseldorfer Projekt zuständig ist. Die Trennung bestätigt auch Vivacon-Sprecher Lars Schriewer. "Der Generalunternehmer hat Probleme. Wir mussten als börsennotiertes Unternehmen reagieren", sagt Schriewer, "das war das beste für uns und die Baufirma."
Auf der Baustelle wurde seit längerem über finanzielle Schwierigkeiten des Generalunternehmers gemunkelt. Nach WZ-Informationen sollen einige Subunternehmer noch auf ausstehende Zahlungen warten - unter anderem in der Größenordnung von 50 000 Euro. Joachim Teske verneint aber finanzielle Schwierigkeiten bei der Mecklenburger Hochbau.
Auf jeden Fall wird nun die Vivacon selbst als Generalunternehmer fungieren. "Wir haben bereits Gespräche mit den Subunternehmern geführt", sagt Schriewer. In den nächsten Tagen sollen die nötigen Verträge aufgesetzt werden, dann kann es weitergehen. Zwei bis drei Wochen werden die Arbeiten auf der Baustelle wohl noch ruhen. "Wir haben dadurch natürlich erheblich Zeit verloren", klagt Schriewer.
Und Zeit ist für die Vivacon Geld. Denn die Wohnungen sind bereits allesamt verkauft - fast ausschließlich an Kapitalanleger, die die Wohnungen anschließend vermieten wollen. "Wenn wir nicht rechtzeitig fertig werden, zahlen wir den Erwerbern die entgangenen Mieten für den entsprechenden Zeitraum", verspricht Schriewer. Trotz der Verzögerungen hofft man bei der Vivacon, dass die Sanierung der Häuser noch in diesem Jahr fertig wird. Für die Käufer der Wohnungen ist das nicht unwichtig, man kann die Steuerabschreibungen, die es für Investitionen in denkmalgeschützten Bauten gibt, dann schon 2007 abziehen.
Die Vivacon sucht in Düsseldorf weitere Objekte. Konkret in Planung ist der Umbau des ehemaligen Rheinbahn-Depots an der Siegburger Straße. "Wilde 13" heißt das Ensemble, das modernes Wohnen und historische Industriearchitektur miteinander verbinden soll.