Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 214 Millionen Euro Finaler Masterplan Schulen vorgelegt
<irwordspace style="word-spacing 0125em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Mettmann </irglyphscale></irwordspace> · „Alles hängt mit allem zusammen“ – sagen Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und der Technische Beigeordnete Tobias Janseps. Deshalb appellieren sie an die Politik, den Mammutplan ohne Abstriche zu akzeptieren.
Aus dem Masterplan Schulen wird ein Masterplan Mettmann. Das wurde am Freitagnachmittag den Vorsitzenden der Ratsfraktionen deutlich, als sie die Details zur Zeit- und Kostenplanung erfuhren. Von 2025 bis 2034 sind die Baumaßnahmen an den Mettmanner Schulen getaktet. Ein neues Hallenbad mit acht Bahnen soll es oben drauf geben. Dafür sind jetzt 20 bis 22 Millionen Euro angesetzt anstelle der früher einmal genannten 9 bis 12 Millionen Euro.
Der Standort soll neben der neuen Gesamtschule Auf dem Pfennig sein. Deren Baukosten hängen von der Größe des Schulbetriebs ab. Zurzeit beschlossen ist eine sechszügige Gesamtschule, die laut der Projektrechnung mit 79 Millionen Euro zu Buche schlägt. Sollte die Schule auf acht Züge erweitert werden, kostet sie 105 Millionen Euro. Unter dem großen Summenstrich steht eine Investitionssumme von 214,115 Millionen Euro. Darin ist die bis 2045 vorgeschriebene energetische Sanierung der Schulgebäude enthalten.
Einhellige Meinung aller, die das Planungswerk zum ersten Mal vorgetragen bekamen: „Das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen.“ Erster Unmut regt sich in Kreisen der Ratspolitik darüber, dass es in dem Antrag für den gemeinsamen Bau- und Planungsausschuss am 20. Februar nur diesen einen Vorschlag der Verwaltung gibt – ohne Szenarien oder preiswerteren Alternativen. Verstärkt wurde der Eindruck, dass die Mammutinvestition nun im Eiltempo durchgedrückt werden soll, durch einen Hinweis von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, die in der Runde mit der Politik ausdrücklich davor gewarnt haben soll, Einzelteile aus dem Gesamtwerk herauszulösen: Dann würde auch alles andere nicht funktionieren. Aus der Sicht der Verwaltung wäre der Idealfall, dass der Rat in seiner Sitzung am 1. April dem Masterplan Schulen zustimmt.
Vier Jahre Planung werden bald in die Tat umgesetzt
Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der neuen Gesamtschule auf dem von der Stadt erworbenen Grundstück Auf dem Pfennig begonnen werden. Vier Jahre sind für die Planung und den Bau verschlagt. Die im Idealfall 2029 frei werdenden, zurzeit von der Gesamtschule genutzten Gebäude am Borner Weg und an der Goethestraße sollen nach dem Auszug der Gesamtschüler aufgehübscht werden und als Ausweichquartiere für die Grundschule Herrenhauser Straße und die Katholische Grundschule dienen, bei denen Sanierung und Ausbau nicht im laufenden Schulbetrieb zu stemmen wären.
Ebenfalls noch in diesem Jahr soll mit den Baumaßnahmen am Konrad-Heresbach-Gymnasium begonnen werden. Hier wären 24 bis 26,5 Millionen Euro bis 2029 zu investieren. Kernstück soll eine neue Zweifach-Sporthalle sein, die hinter der Schule komplett neu gebaut werden soll. Die alte, sogenannte Gymnastikhalle könnte abgerissen und der frei werdende Platz für einen Ausbau der Feuerwache Laubacher Straße genutzt werden.
Am Heinrich-Heine-Gymnasium würde nach den am Freitag veröffentlichten Plänen ab 2026 gebaut. Zunächst sollen die naturwissenschaftlichen Räume erstellt werden, auf die die Schule seit 2013 dringt. Zudem soll es einen neuen Gebäuderiegel zum Sportplatz mit Klassenräumen geben. Laut dem Technischen Beigeordneten Tobias Janseps habe die Stadt in den aktuellen Flächenrechnungen für das HHG (wie am KHG) die Aula mit allen Nebenräumen herausgenommen. Hier besteht bei Janseps die Idee, diese zu einem echten Auftrittsort um- und auszubauen. Am HHG sollen bis 2028 18 bis 22 Millionen Euro investiert werden.
Den größten Umbau im Grundschulbereich werden nach diesen Plänen die Grundschule an der Herrenhauser Straße und die Katholische Grundschule erfahren. Beide müssen ihren angestammten Platz für die Baumaßnahmen komplett für zwei Jahre räumen. Damit die KGS ausgebaut werden kann, müsse das alte Hallenbad abgerissen werden. Die Kosten hierfür (2 bis 2,5 Millionen) seien in den Baukosten für das neue Hallenbad Auf dem Pfennig enthalten.
Auch die Otfried-Preußler-Schule wird zwischenzeitlich umquartiert – in die ehemalige Realschule an der Goethestraße. Für all die Maßnahmen wird die Verwaltung die Politik um zusätzliche Stellen bitten. Für das Baudezernat nannte Janseps einen Bedarf von mindestens drei zusätzlichen Expertinnen und Experten.