Ratingen: Jetzt kommt auch Coca-Cola

Der Verkaufsbereich des Getränkekonzerns zieht von Düsseldorf nach Ratingen aufs Balcke-Dürr-Gelände. Für die Stadt bedeutet das nicht nur ein Plus von rund 200 Arbeitsplätzen, sondern auch einen dicker Batzen an Gewerbesteuer.

Ratingen. Nokia ist neu gekommen, Esprit expandiert, Vodafone baut für über 100 Millionen einen neuen Büro-Campus - Ratingen ist für die ganz großen Konzerne offenbar ein gutes und zunehmend beliebtes Pflaster. Neuester Coup: Jetzt kommt mit Coca-Cola ein weiteres Top-Unternehmen in die Dumeklemmerstadt.

Der Schriftzug des Weltkonzerns wird bald vom "Zwei-Scheiben-Haus" auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände (Gewerbegebiet "Place4") prangen. Der Mietvertrag mit der RS & Partner Immobiliengesellschaft wurde vor einer Woche unterschrieben.

Die Coca-Cola Deutschland Verkaufs-GmbH wird dafür ihren Standort an der Wahlerstraße in Düsseldorf-Rath aufgeben und bis Ende nächsten Jahres ein neues Business-Center für das nationale Kundengeschäft errichten.

Für die neue Verwaltung hat der Konzern sieben Etagen in einem an der Ecke Balcke-Dürr-Allee/Kokkolastraße projektierten Gebäude angemietet. Dort wird Coca-Cola auch ein Schulungs- und Konferenzzentrum errichten. Von Ratingen aus wird künftig der größte Teil des Marketingbereichs abgewickelt.

Außerdem erhält der neue Standort eine Kundencenter, wo Handel und Gastronomie aktuelle Innovationen sowie Verkaufsprogramme direkt erleben können. Ausschlaggebend für die Standortwahl war nicht nur die hervorragende Verkehrsanbindung.

Auch das Thema Umweltschutz habe eine Rolle gespielt, so Coca-Cola-Sprecher Geert Harzmann in Berlin: Das neue Bürogebäude sei wegen seines geringen Energie bedarfes als "Green Building" zertifiziert.

Für die Stadt bedeutet das nicht nur ein Plus von rund 200 Arbeitsplätzen, sondern auch einen dicker Batzen an Gewerbesteuer. Coca-Cola gilt bei Insidern als zahlungskräftig. Was Stadtkämmerer Klaus-Konrad Pesch in Zukunft auf der Einnahmenseite verbuchen kann, soll sich mindestens im gehobenen Bereich bewegen.

Seit Herbst 2007 hatte die Stadt mit dem Getränkekonzern über eine Ansiedlung verhandelt - strengstes Stillschweigen garantiert. "Ja, Coca-Cola kommt", bestätigte am Montag Bürgermeister Harald Birkenkamp auf Anfrage unserer Redaktion. Das Unternehmen sei "eine echte Perle".

Der Stadtrat muss heute Nachmittag eine Dringlichkeitsentscheidung über den Bebauungsplan treffen. Dem Vernehmen nach steht Coca-Cola unter starkem Zeitdruck. Damit das neue Bürogebäude zum vereinbarten Termin bezugsfertig ist, soll kurzfristig eine Teilbaugenehmigung für den Bodenaushub erteilt werden.