Wülfrath: Jetzt ein Binnenschiffer

Handel: Eckhard Erbach tritt in den Ruhestand.

Wülfrath. Ein Kabel-Pionier geht vom Netz: Eckhard Erbach geht in den Ruhestand. "Beim letzten Klassentreffen vor zwei Jahren war ich der einzige aus unserer Klasse, der noch voll gearbeitet hat. Jetzt bin ich 68 Jahre alt. Da darf ich in Rente gehen", sagt "Ecken" Erbach, wie er in der Wülfrather Vereinswelt auch gerufen wird. Ab dem 1. September wird es den Telekommunikations-Dienstleister Erbach nicht mehr geben.

Im WZ-Gespräch räumt er ein, dass "ich einfach etwas müde bin". Erbach: "In der Telekommunikation bist du 24 Stunden im Einsatz. Das gilt auch für Weihnachten oder Silvester. Und irgendwann geht es an die Substanz." Es ist aber nicht nur diese Müdigkeit. "Die Technik geht immer weiter. Für den nächsten Schritt müsste ich siebenstellig investieren. Eine Investitionen, deren Ertrag ich nicht mehr ernten könnte."

Erbach ist gelernter Radio- und Fernsehtechniker. Nach seiner Ausbildung machte er sich selbstständig - "ein klassischer Fernsehladen". Seit mehr als 30Jahren ist er im Geschäft. Und als das Kabelfernsehen sich anschickte, die Bildschirme zu erobern, "war ich vorne dabei". Beim Wülfrather Pilotprojekt in der Siedlung Am Braken stieg er ein. "Inzwischen habe ich drei, vier Generationen an Technik mitgemacht. Das reicht", so Erbach.

Gesellschaftlich ist Erbach in der Vereinswelt verankert. Acht Jahre führte er die Werbegemeinschaft, seit "ewig und drei Tagen" ist er Mitglied beim Motorsportclub. "Und da bin ich noch immer aktiv." Angst, dass ihm zukünftig die Decke auf den Kopf fallen könnte, hat er nicht. "Ich werden Binnenschiffer."

In Mülheim baut er gerade ein altes, 25 Meter langes Tankschiff um. Und ein-, zweimal im Jahr geht er Segeln - bevorzugt vor Sardinien. "Ich bin ja noch gesund", sagt er und lächelt.