Kreis Viersen CDU: Kirsten Peters tritt zurück

Die Vorsitzende zieht die Konsequenz aus der klaren Niederlage bei der Bürgermeisterwahl. Auch ihre beiden Stellvertreter hören auf.

Foto: WZ-Archiv

Grefrath. Kirsten Peters ist als Vorsitzende der Grefrather CDU zurückgetreten. „Ich habe den Vorstand am Donnerstagabend in einer Sitzung darüber informiert“, sagte Peters am Sonntag im Gespräch mit der WZ. Die Mitglieder wurden in einem Rundschreiben informiert. Die 49-Jährige zieht damit die Konsequenz aus ihrer klaren Niederlage bei der Bürgermeisterwahl gegen Manfred Lommetz (parteilos). Peters holte 12 Prozent, während Lommetz mit 73,9 Prozent siegte. Der dritte Bewerber, Sozialamtsleiter Volkmar Josten, kam auf 14,1 Prozent.

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Kirsten Peters (CDU)

„Mit der Entscheidung übernehme ich meine Verantwortung für das enttäuschende Ergebnis“, so Peters. Enttäuscht dürfte die Grefratherin auch über die mangelnde Unterstützung aus den eigenen Reihen gewesen sein. Zunächst wurde sie mit nur 59 Prozent Zustimmung von der Mitgliederversammlung ins Bürgermeisterrennen geschickt. Im Wahlkampf fehlte dann von vielen CDU-Mitgliedern weiterhin die Unterstützung. Nach WZ-Informationen empfahl manch einer aus der CDU nicht nur hinter vorgehaltener Hand, Manfred Lommetz zu wählen. Dazu wollte Peters am Sonntag keine Stellungnahme abgeben: „Ich werde keine schmutzige Wäsche waschen.“

Die scheidende Parteichefin berichtete der WZ von einer „sachlichen Vorstandssitzung in angenehmer Atmosphäre“. Man habe die Niederlage analysiert und das weitere Vorgehen gemeinsam beraten. „Mir ist wichtig, dass die Partei eine gute Zukunft hat.“ Als Mitglied der CDU-Fraktion im Gemeinderat will sie diese Zukunft auch weiter gestalten.

Neben Peters traten in der Vorstandssitzung auch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden, Uwe Kersten und Dietmar Maus, zurück. Mit von der Partie war am Donnerstagabend auch der Kreis-Geschäftsführer Jacky Kampe. „Er hat uns dabei beraten, welche Schritte jetzt einzuleiten sind“, so Peters. Voraussichtlich soll am 26. Oktober eine Mitgliederversammlung stattfinden. Dann soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Die Mitglieder sollen auch dazu aufgerufen werden, Vorschläge für die Vorstandswahl zu machen.

Zudem gibt es eine sechsköpfige Findungskommission mit Uwe Kersten an der Spitze. „Es gilt jetzt, drei Positionen neu zu besetzen. Dabei will ich helfen“, sagte Kersten am Sonntag der WZ. Mögliche Namen nannte er nicht. Ab Montag soll es erste Einzelgespräche mit potenziellen Kandidaten geben. „Wir haben viele gute Leute“, sagt der scheidende Vize-Vorsitzende.

Kersten selbst, der sich im Wahlkampf aktiv für Kirsten Peters engagiert hat, steht nach eigenen Angaben vorerst nicht mehr für den Vorstand zur Verfügung. „Wir suchen jetzt einen Vorstand für die Restlaufzeit der Amtsperiode — das ist ein Jahr“, so Kersten. Was in einem Jahr ist, wisse er jetzt noch nicht.