Kempener Nabu übernimmt Grundstück Eine große Fläche für den Naturschutz
<irglyphscale style="font-stretch 985%;">St Hubert</irglyphscale> · Der Nabu-Bezirksverband Krefeld/Viersen hat ein über 1,5 Hektar großes Flurstück an der Schwarzen Rahm in Escheln erworben. Möglich gemacht hat das die „NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur“.
(tre) Die Freude ist Bodo Meyer anzusehen. Was den ersten Vorsitzenden des Nabu-Bezirksverbandes Krefeld/Viersen so strahlen lässt, ist die Urkunde, die Armin Huber, Regionalbotschafter der „NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur“, ihm gerade überreicht hat. Es handelt sich um eine Förderurkunde, die sich auf ein 15 940 Quadratmeter großes Flurstück an der Schwarzen Rahm in Escheln bezieht. Dank einer Unterstützung in Höhe von 70 000 Euro durch die NRW-Stiftung war es dem Nabu-Bezirksverband möglich, das 80 000 Euro teure Flurstück zu erwerben.
„Damit können wir einen weiteren wertvollen Lebensraum im Kreis Viersen schützen“, sagt Meyer. Die über 1,5 Hektar große Fläche Pylbroich liegt im Naturschutzgebiet Tote Rahm am Graben der Schwarzen Rahm. Das Flurstück besteht aus verschiedenen Landschaftsbestandteilen. Dazu gehören der wasserführende Graben, ein Schilfgürtel, ein Erlenbruchwald, ein Bereich, der sich durch Hochstaudenflur auszeichnet, sowie landwirtschaftlich genutztes Grünland. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Landschaftselemente gibt dem Bereich eine besonders hohe Naturschutzrelevanz.
In dem Bereich fühlen sich schon heute Braunkehlchen, Sumpfrohrsänger, Weißstorch und Biber wohl. Künftig soll der Schilf- und Großseggenbereich durch entsprechende Pflegemaßnahmen erweitert werden. In den höher gelegenen Bereichen ist eine weitere Entwicklung vom Hochstaudenflur vorgesehen. Der obere Bereich in Richtung des unbefestigten Weges soll weiter der Landwirtschaft dienen, aber nicht mehr als intensiv, sondern als extensiv genutzte Mähwiese.
Landwirt Heiner Prießen, der auch Nabu-Mitglied ist, wird die Grünflächen entsprechend nutzen und hat schon jetzt von sich aus einen breiten Uferrandstreifen angeregt. Er verdeutlicht damit, dass Landwirtschaft und Natur auch gut zusammen laufen können. Was Meyer besonders freut, ist die Tatsache, dass die Bezirksgruppe inzwischen zehn Flächen im Pylbroich besitzt, die zwar nicht ein zusammenhängendes großes Arial ergeben, aber aufgrund ihrer Anordnung als Trittsteinbiotope fungieren.
Huber lobte Meyer als einen verlässlichen Partner, der wertvolle Akquise für den Naturschutz betreibe. Eine Akquise, die die NRW-Stiftung gerne unterstütze, wie der Regionalbotschafter betonte. Was die aktuelle Fläche betrifft, war es so, dass die Besitzer Meyer ansprachen, ob seitens des Nabu Interesse bestehe, das wertvolle Lebensraumgebiet zu erwerben. Inzwischen besitzt der Nabu-Bezirksverband Krefeld/Viersen, der mit gut 10 000 Mitgliedern der größte Bezirksverband in Deutschland ist, rund 80 Hektar Flächen in seiner Region, die dem Naturschutz dienen.