Hinsbeck: Kunterbunter „Schollzoch“
Fantasievoll verkleidet lassen sich die Grundschüler mit Kamelle bewerfen. Der Zug findet bereits seit 25 Jahren statt.
Hinsbeck. Sogar die Sonne lachte am Freitag zum Silberjubiläum: Als der Hinsbecker "Schollzoch" zum 25. Mal im Schul-Zentrum "Auf der Schomm" um elf Minuten vor Elf startete, da strahlte die Sonne aus den Wolken - und es blieb während des gut einstündigen Kinderzuges trocken. Hunderte Hinsbecker säumten den Zugweg und warfen "Brocken", die die Kids gerne aufsammelten.
"Herr lass Gras wachsen - die Zahl der Rindviecher nimmt ständig zu" lautete das Motto der Comeniusschule, deren Lehrer als "Rindviecher" verkleidet die Schülerschar begleiteten. Traditionell führte Rektor Konrad Wilms, Leiter der Förderschule Lernen (Comeniusschule) mit der "dicke Tromm" den Zug an. "Auch beim 15. Mal macht es immer noch Spaß", sagte er.
"Auch ohne Villa Kunterbunt, geht es in unserer Schule richtig rund," war das Motto der Grundschule, deren Lehrer alle als "Pippi Langstrumpf" kostümiert die Kinderschar begleiteten und mit dem Plakat "Vom Lesebuch zum Dschungelbuch" die Bandbreite der Schulbücherei verrieten.
Fast ein Urgestein ist "Schildträgerin" Margit Nellis. Ihre Kinder sind längst der Grundschule entwachsen, dennoch macht sie jedes Jahr beim Schollzoch als Schildträgerin mit. Als Zugbegleiter nahm Dennis Bausch (9) seine Rolle ernst. Sein Kostüm: grüne, schusssichere Polizeiweste und Schutzhelm mit Glasvisier. "Alleine schafft der die Sicherheit nicht," meinten die "Sheriffs" Paul Schade und Thore Hackstein (beide 9).
Dem bunten "Zoch durch die Gemeinde" ging im Schul-Zentrum eine Sitzung voraus. Durch das Programm führten die Lehrerinnen Erika Heitzer und Monika Pfülb. Der "Schollzoch" wurde vom Musikverein Cäcilia musikalisch begleitet.
Traditionell zogen die Kinder durch den Garten des Marienheims "hinten rein und vorne wieder raus." Im Foyer sangen die wartenden Senioren "Hände zum Himmel." Als die Kinder dann mit dem alten Hit "Heide witzka, Herr Kapitän" ins Foyer zogen, da strahlten Alt und Jung.
Auch die Senioren warfen Kamelle. Und als die letzten Kinder das Marienheim verließen, da sangen sie "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien", begleitet von einer ältesten Akkordeonspielerinen des Rheinlandes: Emilie Pötter (90).